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Südafrika: Müttersterblichkeit – Schlimme Zustände in Krankenhäusern

Meldung vom 10.08.2011

In den letzten zehn Jahren ist die Müttersterblichkeitsrate in Südafrika um das Vierfache gestiegen. Human Rights Watch weist auf die besorgniserregenden Zustände in den staatlichen Geburtskliniken hin.

Zurückzuführen sei dieser Trend auf die hohe AIDS-Rate, unzulängliche Hilfeleistung in Kliniken und mangelnde Aufsicht im Gesundheitswesen, so hieß es in einer Studie von Human Rights Watch. In Südafrika kamen 1998 nach Regierungsangaben etwa 150 von 100.000 werdenden Müttern bei Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen ums Leben. 2007 waren es schon 625. Dabei hat sich das Land auch auf das Millenniumsziel verpflichtet, die Müttersterblichkeitsrate zwischen 1990 und 2015 um drei Viertel zu verringern.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in Südafrika jedes Jahr 4.500 Schwangere wegen vermeidbarer Ursachen sterben. „Südafrika kann diesen Trend umkehren“, meint Human Rights Watch. Das Risiko für Mütter und ihre Neugeborenen, in staatlichen Kliniken zu Schaden zu kommen, sich mit Krankheiten zu infizieren oder gar umzukommen, sei sehr hoch, heißt es in einer Studie über die Provinz Ostkap.

Bei der Untersuchung in 16 Kliniken wurden eklatante Missstände offenbar. In einem Bericht werden Fälle von werdenden Müttern aufgezeigt, die während einer Geburt von Krankenschwestern ignoriert und nicht einmal untersucht wurden. Vielmehr wurde alles unternommen, um sie so schnell wie möglich wieder los zu werden. Andere Frauen mussten nach einer Geburt stundenlang ausharren, bis sich Klinikpersonal um sie kümmerte. Manche Mütter wurden nach einem Kaiserschnitt zu früh und ohne jegliche Schmerzmittel nach Hause geschickt.

Südafrika ist neben Botsuana, Lesotho, Simbabwe und Swasiland eines von fünf Ländern im südlichen Afrika, in dem sich die Sterblichkeitsrate erhöht hat. Die hohe AIDS-Rate spielt dabei zweifellos eine große Rolle. „Dennoch handelt es sich um gravierende Menschenrechtsverletzungen in Südafrikas staatlichen Krankenhäusern“, unterstrich Agnes Odhiambo von Human Rights Watch. Wie stark sich die Immunschwäche auf die Mutterschaft auswirkt, ist nicht vollständig geklärt. Das Gesundheitsministerium behauptet, dass AIDS bei der Hälfte aller Todesfälle der Schwangeren oder jungen Mütter die Ursache ist. Die US-Entwicklungshilfe-Behörde USAID bestätigt nur bei neun Prozent einen Zusammenhang mit AIDS.

Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi gab Versäumnisse der südafrikanischen Regierung zu. Um dem entgegen zu wirken, sei unter anderem geplant, spezialisierte medizinische Fachkräfte in Problemregionen einzusetzen, um besseres Management und mehr Kontrolle in Krankenhäusern zu gewährleisten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: domradio.de

Schlagwörter: Südafrika, Müttersterblichkeit, Mutterschaft, Geburt, Kliniken, Krankenhäuser, Geburtshilfe, AIDS-Rate, Aidsrate, Gesundheitswesen