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Afghanistan: Taliban stürmen britisches Kulturzentrum

 
Meldung vom 19.08.2011

In Kabul erlebten die Menschen einen folgenschweren Feiertag – am Unabhängigkeitstag Afghanistans verübten die Taliban wieder ein schweres Attentat. Ein Selbstmordkommando der Taliban hat das britische Kulturinstitut in der afghanischen Hauptstadt Kabul attackiert. Mindestens neun Menschen kamen bei dem Attentat ums Leben. Die Taliban bekannten sich zu der Tat.

Um größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wählen die Taliban für ihre Angriffe gerne bedeutsame Tage. So auch in diesem Fall. Am 19. August feiert Afghanistan seine Unabhängigkeit. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt waren daher schon verschärft worden. Dennoch gelang es gleich mehreren schwer Bewaffneten, das Gelände des britischen Kulturinstituts in Kabul zu stürmen.

Das Attentat vollzog sich nach einer bewährten Methode. Erst wird ein mit Sprengstoff beladener Wagen von einem Selbstmordattentäter gegen die Umgrenzung gefahren, nach der Detonation folgen schwer bewaffnete Kämpfer, die auf das Gelände vordringen. Mit dieser Taktik schafften es die Extremisten offenbar, sich Zugang zu dem schwer gesicherten Gelände zu verschaffen. Einer davon soll seinen Sprengsatz direkt vor dem Tor des britischen Kulturinstitus gezündet haben.

Damit machte er seinen Kumpanen den Weg frei, damit sie in das Gelände eindringen konnten. Anwohner nahmen zwei Explosionen in den frühen Morgenstunden wahr: „Es muss so gegen halb sechs gewesen sein, als ich von einem ohrenbetäubenden Knall geweckt wurde. Ich bin nach draußen gegangen und habe gesplitterte Fensterscheiben gesehen.“ Dann habe sich ein zweiter Angreifer vor dem Gebäude in die Luft gesprengt.

Die Taliban zeigten sich schnell verantwortlich für die Attacke und machten daraus, wie so oft, eine Propaganda-Botschaft: Der Angriff sei, so erklärte ein Sprecher, eine Warnung an die britischen Invasoren anlässlich des Unabhängigkeitstages, an dem sie vor 92 Jahren gegen die tapferen Mudschaheddin eine Niederlage erlitten hatten.

Die Taliban, die ideologisch für einen Steinzeit-Islam eintreten, inszenieren sich gerne als Freiheitskämpfer. Dass sie die Soldaten des britischen Imperiums Anfang des 20. Jahrhunderts mit denen der ISAF-Schutztruppe Anfang des 21. Jahrhunderts auf eine Ebene stellen, entspricht genau ihrem Denkansatz. Für die Afghanen ist der 19. August traditionell ein Feiertag, weil die Briten an diesem Datum im Jahr 1919 endgültig die Unabhängigkeit des Landes akzeptierten.

Mit Anschlägen wie dem heutigen bezwecken die Extremisten, nicht nur Gewalt auszuüben, sondern auch die afghanische Regierung und die internationale Gemeinschaft öffentlich zu beschämen. Sie wollen vorführen, dass sie selbst in der Hauptstadt jederzeit die Sicherheitsvorkehrungen durchbrechen können. Ende Juni hatten Attentäter das Interconti-Hotel in Kabul eingenommen. Auch dieser Überfall konnte erst nach mehreren Stunden Schussgefecht und nach Eingreifen der ausländischen Truppen niedergerungen werden.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Afghanistan, Unabhängigkeit, Unabhängigkeitstag, Britisches Kulturinstitut, Kulturzentrum, Kabul, Selbstmordattentat, Sprengsatz, Bombe, Detonation, Taliban, Propaganda, Schussgefecht, Feiertag