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Athiopien: Ergebnisse der Geberkonferenz enttäuschend

 
Meldung vom 26.08.2011

Die Afrikanische Union (AU) hat sich für den Termin der Geberkonferenz für die Hungerleidenden am Horn von Afrika reichlich Zeit gelassen. Immer wieder wurde der Termin verschoben. Ursprünglich war das Treffen bereits am 9. August in Addis Abeba anberaumt worden. Dieser Termin hatte sich allerdings für Afrikas Führer als zu kurzfristig erwiesen, weshalb die Konferenz um über zwei Wochen nach hinten geschoben werden musste.

Die Verzögerung ist bezeichnend für den bisherigen Umgang der AU mit der Krise vor der eigenen Haustür. Während westliche Länder Hunderte von Millionen Dollar aufbringen und auch die Organisation der Islamischen Kooperation vor einer Woche 350 Millionen Dollar fließen ließ, hatte die AU bis am Tag der Geberkonferenz, dem 25.08.2011, lediglich 500.000 Dollar eines Krisenfonds freigegeben.

Die meisten afrikanischen Länder schlossen lange Zeit die Augen vor der Krise, was in der Öffentlichkeit Empörung hervorrief. Obwohl einige Staaten des Kontinents sich zweistelliger Wachstumszahlen brüsten oder sprudelnde Öleinnahmen beziehen, war die Spendenbereitschaft enttäuschend. Südafrika etwa – die Wirtschaftsgroßmacht Afrikas – sagte bis am Donnerstag lediglich eine Million Dollar zu und zahlte erst die Hälfte davon aus. Von „afrikanischen Lösungen für afrikanische Probleme“, wie die AU gerne argumentiert, war wenig zu sehen.

Dass es Zeit sei, dass Afrika selbst Verantwortung für seine Probleme trägt, daran erinnerte bei der Eröffnung der Konferenz auch Ghanas früherer Präsident Jerry Rawlings, der heute als AU-Vertreter für Somalia tätig ist. Allerdings konnten die Worte nur von vier afrikanischen Staats- und Regierungschefs aufgenommen werden. Anwesend in der äthiopischen Hauptstadt waren der gegenwärtige AU-Vorsitzende Teodoro Obiang Nguema aus Äquatorialguinea, Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi und die Präsidenten Djiboutis und Somalias, Ismael Omar Guelleh und Sheikh Sharif Ahmed. Die übrigen 50 Staaten entsandten nur Vertreter nach Addis Abeba. Dennoch nannte Obiang Nguema die Konferenz ein historisches Ereignis, erstmals habe Afrika seine Solidarität für eine afrikanische Angelegenheit bewiesen.

Die Staaten und einige ebenfalls geladene private Unternehmen ließen sich schließlich zu Geldzusagen in der Höhe von gut 50 Millionen Dollar erweichen und stellten Naturalleistungen im Wert von rund 28 Millionen Dollar in Aussicht. Zudem sagte die Afrikanische Entwicklungsbank Hilfe von 300 Millionen Dollar zu, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausgezahlt werden sollen. Mit einer Summe von über 350 Millionen Dollar untertraf das Ergebnis die pessimistischsten Erwartungen, die man an die Konferenz gehabt hatte. Die größten Beträge sagten Südafrika und Algerien mit je rund 10 Millionen Dollar zu. Der Südsudan, der erst vor sechs Wochen seine Unabhängigkeit ausgerufen hatte, bringt eine Million Dollar auf.

Das Geld soll in erster Linie an die Organisationen gehen, die bereits seit Wochen am Horn von Afrika Hilfe leisten. Nach Schätzung der UN leiden über 12 Millionen Menschen in Somalia, Kenia, Äthiopien und Djibouti Hunger. Von den 2,4 Milliarden Dollar, die laut der UN-Organisation für humanitäre Hilfe dringend benötigt würden, fehlt noch rund eine Milliarde Dollar.


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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch

Schlagwörter: Äthiopien, Geberkonferenz, Addis Abeba, Afrikanische Union, Spendenbereitschaft, UN, Afrikanische Entwicklungsbank