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Indien: Nach 13 Fastentagen gibt Regierung nach

 
Meldung vom 29.08.2011

Die Regierung in Indien beugt sich dem Druck des Aktivisten Anna Hazare. Nach 13 Fastentagen hat Hazare sein Ziel erreicht und nach dem Einlenken der indischen Regierung seine Hungeraktion beendet. Das Parlament gab bekannt, es werde die geforderten Maßnahmen gegen die Korruption im Land in Angriff nehmen.

Hazare stand mit seinem spektakulären Hungerstreik inzwischen schon im Mittelpunkt der indischen Öffentlichkeit. 13 Tage hielt er seinen Fastenstreik gegen Korruption durch. Sein Hauptziel ist ein verschärftes Gesetz gegen Bestechung. Mit einem Glas Kokosnussmilch mit Honig, das ihm zwei Kinder reichten, brach er symbolisch vor großem Publikum das Fasten. Das Nachgeben des Parlaments als Reaktion auf den Hungerstreik wertet er als Teilerfolg, „doch der endgültige Triumph steht noch aus“, erklärt Hazare.

Das Parlament hat nach einer achtstündigen Debatte entschieden, auf Schlüsselforderungen Hazares einzugehen. Zu diesen Forderungen gehören vor allem die Gründung einer unabhängigen Behörde, die alle Minister, Abgeordnete und Beamte überprüfen kann, sowie der der Einsatz von unparteiischen Kontrollpersonen in allen 29 Bundesstaaten. Die Abgeordneten wollen nun ein Gesetz zur Bekämpfung der Korruption verschärfen und damit erheblich ausweiten. Außerdem willigten die Parlamentarier ein, eine Bürgercharta für mehr Transparenz zu schaffen. Die zuständigen Parlamentarier sollen in den kommenden Wochen einen neuen Gesetzentwurf ausarbeiten.

Hazare verkündete vor seinen jubelnden Anhängern, es gebe Anlass zum Stolz, dass eine so große Volksbewegung ohne jegliche Form von Gewalt entstehen konnte. „Das Parlament in Neu Delhi musste sich der Macht des Volkes beugen, aber unser Kampf endet hier nicht“, kündigte er an. „Wir möchten dem Land einen Wandel im Rahmen der Verfassung bringen“, so Hazare. Der Protest sei eine Lektion für die Welt, meint der Aktivist.

Hazare verfügt in der indischen Bevölkerung über großen Rückhalt. Tausende Menschen hatten sich während seines Hungerstreiks versammelt und ihre Solidarität bekundet. Viele Menschen sind mit der Lage der Korruption in dem aufstrebenden Land unzufrieden. Inder müssen sehr häufig für einfache staatliche Dienste wie Eheschließungen und Krankenhausbehandlungen Bestechungsgelder entrichten.

Hazare selbst, der dem indischen Unabhängigkeitsidol Gandhi nacheifert, ist in Indien umstritten. Während ihn viele als moralischen Führer feiern, der die Untätigkeit der Regierung bloßstellt, stufen andere ihn als autoritären Führer ein, der mit populistischen Methoden das Parlament manipuliert, seine Positionen anzuerkennen. Auch wird er dafür kritisiert, dass er bei der Bevölkerung Illusionen über ein Ende der Korruption in Indien weckt. Skeptiker sehen zudem einen „aggressiven Nationalismus“ in seinem Verhalten.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Indien, Hungerstreik, Anna Hazare, Gandhi, Korruption, Anti-Korruptionsgesetz, Manmohan Singh, Streik, Protest, Vetternwirtschaft, Aktivist, Freilassung, Fasten, Gesetzesentwurf, Parlament, Hungerstreik beendet