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Kenia: Hungernde überfallen Schulen

Meldung vom 02.09.2011

Die Gewalt in den Dürregebieten Kenias nimmt immer drastischere Formen an. Der Kampf um die knappen Lebensmittel und Wasservorräte, vor allem für das Vieh oder für die Felder, hat immer gewaltsamere Übergriffe zur Folge, berichtet die Hilfsorganisation World Vision. Sogar die Schulen werden überfallen, weil dort Lebensmittel gelagert werden.

Schüler im Norden Kenias, etwa im North Rift Valley, das besonders von der Dürre in Mitleidenschaft gezogen ist, haben inzwischen Furcht, auf dem Schulweg oder während des Schulbesuchs wegen ihrer Nahrungsmittelreserven überfallen und getötet zu werden. Die Täter wissen genau, dass in den Schulen Nahrungsmittel vorhanden sind, die für Schulspeisungen vorgesehen sind. Deshalb beginnen manche Schulen schon, Verteidigungsmaßnahmen durchzuführen. Einige haben zum Beispiel tiefe Gräben um ihre Schulhäuser ausgehoben.

„Manche Lehrer gehen nur noch bewaffnet in den Unterricht“, berichtet World Vision. „Aber das reicht nicht, um die Schulen sicherer zu machen“, meint Rose Tum, die Konfliktberaterin der Organisation in dieser Region. „Kurzfristig müssen mehr Polizisten eingesetzt werden. Langfristig müssen die Gründe für die extreme Armut im North Rift Valley beseitigt werden.“

Unmittelbar betroffen von der derzeitigen Unsicherheit sind vor allem die Schüler selbst. Wenn sie nicht in die Schule gehen können, komme nicht nur die Ausbildung zu kurz. Häufig ist die Schule der einzige Ort, an dem sie etwas zu essen bekommen. Wenn den Kindern die Schulspeisungen verwehrt werden, sind sie schnell unterernährt.

World Vision hat Eltern im North Rift Valley über den Schulbesuch für ihre Kinder befragt. 65 Prozent von ihnen haben zugegeben, dass sie ihre Kinder wegen der Schulspeisungen in die Schule gehen lassen. Zugleich drückten sie aber auch ihre Sorge aus, dass ihre Kinder Opfer von Gewalt würden. „Deshalb lassen einige trotz der Hungerkrise ihre Kinder lieber zu Hause“, so die Hilfsorganisation. Das ist ein weiterer Schlag für die ärmsten Familien, die ohne Schulspeisungen für ihre Kinder nichts mehr zu essen haben.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Entwicklungspolitik Online“, epo.de

Schlagwörter: Kenia, Schulen, Dürre, Hunger, Schulkinder, Schulspeisungen, Unterernährung, Gewalt, Mahlzeit, Rift Valley