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Sambia: Ist die Zukunft weiblich?

Meldung vom 19.09.2011

Noch ist Sambia zutiefst patriarchalischen Strukturen verhaftet. Doch schon jetzt gibt es bemerkenswerte Aufbrüche aus den Reihen der Frauen. Edith Nawakwi hat sich auf der politischen Bühne Ihren Platz erkämpfen können. Sie war die erste Frau, die als Finanzministerin des südlichen Afrikas diente, etablierte sich als erste Parteichefin ihres Landes und ist als erste Präsidentschaftskandidatin nun davon überzeugt, den scheidenden Staatschef Rupiah Banda abzulösen.

„Nichts und niemand wird mich aufhalten“, verkündet die 52-Jährige. Sambia sei bereit für eine weibliche Staatschefin, und im Fall eines Wahlsiegs werde sie ebenso hart ans Werk gehen, wie sie dies bereits als Finanzministerin getan habe. „Die derzeitige Führung stammt aus der Zeit der Befreiungskämpfe“, kritisiert sie. „Was wir jetzt brauchen, ist eine Führung für das 21. Jahrhundert.“

Am 20. September wird die Wahl zeigen, ob die Kandidatin des Forums für demokratische Entwicklung (FDD) für fähig gehalten wird, in Sambia eine Wende einzuleiten. Denn trotz seines Reichtums an begehrten Rohstoffen wie Kupfer liegt das Land auf der Liste der ärmsten Staaten der Welt ganz unten. Nach Angaben der Weltbank müssen 68 Prozent der Sambier ein Leben unterhalb der Armutsgrenze führen. Über die Hälfte der Menschen hat keine Arbeit.

„Ich glaube fest daran, dass unser Volk unser Land mächtig machen kann“, weiß die Politikerin. „Obwohl wir eines der reichsten Länder der Welt sind, geht die Lebensqualität der Menschen immer weiter zurück. Es fehlen Bemühungen, die einfachen Sambier ins Zentrum unserer Wirtschaftspolitik zu bringen.“

Die wirtschaftliche Krise im Lande ist ihrer Ansicht nach in erster Linie ein Ergebnis des zentralistischen Staatsgefüges, ein Erbe der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien, dem Sambia auch die verbreitete Korruption zu verdanken habe. Gelder, die für Projekte zur Armutsbekämpfung bestimmt waren, versickern immer wieder in dunklen Kanälen.

Nawakwi zufolge wird nur eine Frau dem Land zu einem wirklichen Umschwung verhelfen. Hätten Frauen in Afrika einen höheren Stellenwert, wäre es nicht zu Gewaltausbrüchen in Libyen und Somalia gekommen. „Allein schon der Mutterinstinkt einer Frau verbietet ein solches Blutvergießen.“

Nawakwi ist zuversichtlich, dass die Wende für Sambia ansteht. Sie bringt politische Erfahrung mit: Von 1997 bis 2001 bekleidete sie das Amt der sambischen Finanzministerin. Die Position verließ das ehemalige Mitglied der Mehrparteienbewegung (MMD) aus Protest gegen Versuche des damaligen Präsidenten Fredrick Chiluba, eine dritte Amtszeit anzusteuern. Kurz darauf rief sie zusammen mit politischen Weggefährten eine neue Partei ins Leben. Nachdem sie ihrer Partei FDD zunächst als Vizechefin vorstand, übernahm sie 2005 den ersten Vorsitz.

Die FDD-Chefin hat bereits Ziele für den Fall formuliert, dass sie die Wahlen am 20. September gewinnen wird. So soll Sambia endlich die längst überfällige neue Verfassung bekommen, die gleiche Rechte für alle einschließlich für Frauen und Behinderte einräumt. Darüber hinaus werde ihre Regierung eine Dezentralisierung der politischen und wirtschaftlichen Macht vorantreiben, mit dem Ziel, die Menschen dafür auszurüsten, ihre eigene Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Sambia, Wahlen, Rupiah Banda, Bewegung für Mehrparteiendemokratie, MMD, Edith Nawakwi, Finanzministerin, Forum für demokratische Entwicklung, Armutsgrenze, Rohstoffe, Kupfer, Korruption, Präsidentschaftswahlen