Kenia: Lehrer streiken zu Schulbeginn |
Meldung vom 09.09.2011
In Kenias Schulen stehen die Klassenzimmer leer. Zu Schulbeginn treten die Lehrer in einen landesweiten Streik. Bis zu elf Millionen Schüler in dem ostafrikanischen Land haben dadurch schulfrei. Die Lehrergewerkschaft verlangt Tausende neue Stellen, weil die Verhältnisse an den Schulen nicht mehr erträglich sind. Bei 50 Schülern pro Klasse kann man keinen Unterricht mehr abhalten.
Der Streik geht nach Gewerkschaftsführer David Okuta mindestens eine Woche weiter, fast überall im Land. Am Tag vor dem Streikbeginn waren Verhandlungen der Kenya National Union of Teachers (KNUT), der kenianischen Lehrergewerkschaft, mit Premierminister Raila Odinga gescheitert. Am nächsten Tag dann traten die Lehrer in einen landesweiten Streik. Rund 200.000 Lehrer haben sich dem Arbeitskampf angeschlossen, mehr als elf Millionen Schüler in dem ostafrikanischen Land sind davon betroffen, gab die Gewerkschaft an.
Die KNUT stellt harte Bedingungen und fordert die sofortige Festanstellung von 18.000 Lehrern mit befristeten Verträgen sowie rund 10.000 neue Stellen. Eine einwöchige Bedenkfrist, um die die Regierung gebeten hatte, wollten die Gewerkschaftsvertreter nicht hinnehmen.
„Diesmal kämpfen die Lehrer nicht für Geld, sondern für Bildungsqualität“, betonte der KNUT-Generalsekretär David Okuta auf einer Pressekonferenz in Nairobi. An vielen kenianischen Schulen müsste ein Lehrer über 50 Schüler betreuen, während die UN ein Verhältnis von höchstens 1:40 vorgibt.
Um ein Betreuungsverhältnis von 35 Schülern pro Lehrer herzustellen, würden sogar 79.000 neue Lehrer in dem ostafrikanischen Land benötigt, rechnet die Gewerkschaft vor. Zwar fanden sich am Montag einige Lehrer regulär zur Arbeit ein, weigerten sich aber, zu unterrichten.
In Kenia ist der Schulbesuch seit 2003 für Grund- und seit 2008 auch für weiterführende Schulen unentgeltlich. Die Öffnung der Schulen wurde international gelobt, doch für den Ansturm von über einer Million zusätzlicher Schüler sind die Schulen kaum ausgerüstet. In der vergangenen Woche habe das kenianische Parlament einen Millionenbetrag für mehr Lehrer freigegeben. Zumindest ein Teil des Geldes sei aber für andere Ausgaben verwendet worden, bemängelt die Gewerkschaft.
Die Regierung gibt zu, dass es zu wenig Lehrer gibt, ermahnt die Streikenden jedoch zur Geduld. Sechs Milliarden kenianische Schilling, etwa 45 Millionen Euro, müssten aufgebracht werden, um die geforderten 10.000 neuen Lehrer einzustellen und 18.000 bestehende befristete Stellen zu verlängern, erklärte Bildungs-Staatssekretär James Ole Kiyapi.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de
Der Streik geht nach Gewerkschaftsführer David Okuta mindestens eine Woche weiter, fast überall im Land. Am Tag vor dem Streikbeginn waren Verhandlungen der Kenya National Union of Teachers (KNUT), der kenianischen Lehrergewerkschaft, mit Premierminister Raila Odinga gescheitert. Am nächsten Tag dann traten die Lehrer in einen landesweiten Streik. Rund 200.000 Lehrer haben sich dem Arbeitskampf angeschlossen, mehr als elf Millionen Schüler in dem ostafrikanischen Land sind davon betroffen, gab die Gewerkschaft an.
Die KNUT stellt harte Bedingungen und fordert die sofortige Festanstellung von 18.000 Lehrern mit befristeten Verträgen sowie rund 10.000 neue Stellen. Eine einwöchige Bedenkfrist, um die die Regierung gebeten hatte, wollten die Gewerkschaftsvertreter nicht hinnehmen.
„Diesmal kämpfen die Lehrer nicht für Geld, sondern für Bildungsqualität“, betonte der KNUT-Generalsekretär David Okuta auf einer Pressekonferenz in Nairobi. An vielen kenianischen Schulen müsste ein Lehrer über 50 Schüler betreuen, während die UN ein Verhältnis von höchstens 1:40 vorgibt.
Um ein Betreuungsverhältnis von 35 Schülern pro Lehrer herzustellen, würden sogar 79.000 neue Lehrer in dem ostafrikanischen Land benötigt, rechnet die Gewerkschaft vor. Zwar fanden sich am Montag einige Lehrer regulär zur Arbeit ein, weigerten sich aber, zu unterrichten.
In Kenia ist der Schulbesuch seit 2003 für Grund- und seit 2008 auch für weiterführende Schulen unentgeltlich. Die Öffnung der Schulen wurde international gelobt, doch für den Ansturm von über einer Million zusätzlicher Schüler sind die Schulen kaum ausgerüstet. In der vergangenen Woche habe das kenianische Parlament einen Millionenbetrag für mehr Lehrer freigegeben. Zumindest ein Teil des Geldes sei aber für andere Ausgaben verwendet worden, bemängelt die Gewerkschaft.
Die Regierung gibt zu, dass es zu wenig Lehrer gibt, ermahnt die Streikenden jedoch zur Geduld. Sechs Milliarden kenianische Schilling, etwa 45 Millionen Euro, müssten aufgebracht werden, um die geforderten 10.000 neuen Lehrer einzustellen und 18.000 bestehende befristete Stellen zu verlängern, erklärte Bildungs-Staatssekretär James Ole Kiyapi.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de