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Uganda: Regierung will Regenwald abholzen

Meldung vom 16.09.2011

Die Regierung in Uganda hat vor, knapp ein Viertel des bis 50 Kilometer an die Hauptstadt Kampala heranreichenden Mabira-Regenwaldes abzuholzen. Stattdessen sollen weitangelegte Plantagen für den Zuckerrohr-Anbau entstehen. Dagegen sind Umwelt-Aktivisten und Oppositionelle jetzt auf die Straße gegangen. Beobachter sind in Sorge, dass die Proteste der Umweltschützer die im April und Mai von der Polizei blutig niedergeschlagenen sozialen Unruhen wieder anfachen könnten.

Die ugandische Regierung hat bestätigt, die seit 2007 brach liegenden Pläne von Präsident Yoweri Museveni in die Tat umzusetzen und 7.100 Hektar Mabira-Regenwald zur Abholzung freizugeben. Das Gebiet wird dem abgewirtschafteten Zuckerkonzern SCOUL zum Anbau von Zuckerrohr überlassen. Das vom Staat und der indischen Mehta-Gruppe betriebene Unternehmen Sugar Corporation of Uganda Limited erwirtschaftet seit Jahren negative Bilanzen.

Museveni rechtfertigt seine Entscheidung: Das Projekt werde neue Arbeitsplätze schaffen und die chronische Zuckerknappheit im Land verringern. Das betroffene Regenwaldgebiet sei ohnehin nicht mehr in einem guten Zustand, erklärte der Präsident.

„Wir, die junge Generation, werden nicht tatenlos zusehen, wie ein wertvoller Teil unseres Regenwaldes für den Zuckeranbau verschenkt wird“, empörte sich die Aktivistin Brendah Nabukenya gegenüber dem UN-Informationsdienst IRIN. „Diese Zerstörung würde einen Teil unseres Erbes auslöschen.“

Doch nicht nur das kulturelle Erbe droht zu verschwinden. Die Zerstörung des Regenwaldgebietes hat auch schlimme Umweltschäden zur Folge, warnen Ökologen. „Der Wald schützt unser Mikroklima“, betont Frank Muramuzi, Chef des Nationalverbandes professioneller Umweltexperten (NAPE) und Initiator der Zivilorganisation Save Mabira Crusaders. „Weil wir die Umwelt zerstört haben, erleben wir jetzt Jahr für Jahr verheerende Erdrutsche“, schlussfolgert er.

Ende August hatten schwere Regenfälle im Bezirk Bulambuli im Osten des Landes Erdrutsche verursacht, bei denen mindestens 43 Menschen starben. Im März 2010 verschüttete im Bezirk Bududa, ebenfalls im Osten des Landes gelegen, ein Erdrutsch mehrere Dörfer. Über 350 Menschen kamen ums Leben, Tausende verloren ihr Dach über dem Kopf.

Präsident Museveni, der noch vor wenigen Wochen gewettert hatte, die Gegner der geplanten Zuckerrohrplantagen im Mabira-Regenwald seien „unbewaffnete Terroristen“, bemüht sich inzwischen um Verhandlungen mit den Protestierenden. Er zeigt sich gesprächsbereit und versprach, dass bei der Entscheidung über die Umsetzung der Pläne das Parlament das letzte Wort haben werde.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Uganda, Regenwald, Abholzung, Zuckerrohr, Kampala, Yoweri Museveni, Umwelt, Aktivisten, Oppositionelle, Mikroklima, Zuckeranbau, Umweltzerstörung, Erdrutsche