Somalia: Blutbad in Mogadischu

 
Meldung vom 06.10.2011

Erneut hat ein schwerer Anschlag die Hauptstadt Somalias erschüttert. Mit einer Autobombe hat die Al-Schabaab-Miliz in Mogadischu ein Massaker angerichtet. Der Sprengsatz, der in der Nähe mehrerer Regierungsgebäude in die Luft ging, kostete mindestens 70 Menschen das Leben.

Dutzende weitere wurden verwundet, wie der Leiter der Notfallärzte, Ali Muse, berichtete. Der Sprengstoff war auf einem Lastwagen in die Stadt eingeschleust worden. An einer Straßensperre zündete ein Selbstmordattentäter den Sprengsatz.

Nach der Explosion waren die Straßen mit Leichen übersät, viele Fahrzeuge brannten lichterloh, sagte ein Augenzeuge. Unter den Opfern befanden sich somalischen Medienangaben zufolge viele Studenten, die sich gerade dort aufhielten, um Prüfungen für einen Auslandsaufenthalt abzulegen. Ob auch Regierungsangehörige getötet wurden, konnte noch nicht geklärt werden.

Für den Anschlag zeigte sich die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz verantwortlich. Ein Sprecher bestätigte, einer ihrer Kämpfer habe den Anschlag verübt, um Beamte der somalischen Übergangsregierung, Soldaten der Afrikanischen Union und „andere Informanten“ in dem Gebäude umzubringen.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR beobachtet neue Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen im Süden Somalias. Bei den Kämpfen sind viele Menschen verletzt worden. Zudem beeinträchtigen die Gefechte auch die Versorgungslage in der Region. Besonders problematisch ist die Situation in der Grenzstadt Dhobley, einer wichtige Etappe für somalische Flüchtlinge in Richtung Kenia.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „SF, Schweizer Fernsehen“, sf.tv