Südafrika: Desmond Tutu wird 80 |
Meldung vom 07.10.2011
Er gehört zu den größten Vorbildern des friedlichen Widerstands und ist neben seinem Freund Nelson Mandela der wohl populärste Friedensnobelpreisträger Afrikas: Erzbischof Desmond Tutu, Pionier in der Anti-Apartheid-Bewegung, feiert heute seinen 80sten Geburtstag.
Am 7. Oktober 1931 in Klerksdorp, Südafrika, geboren, hatte er eigentlich vor, die Laufbahn eines Arztes einzuschlagen. Da seine Eltern diese Ausbildung jedoch nicht bezahlen konnten, wurde er wie sein Vater Lehrer. Wenig später erließ der „Bantu Education Act“ jedoch ein Gesetz, dass farbige Kinder eine weniger qualifizierte Schulausbildung erhalten sollten als weiße. Tutu konnte dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren und verließ seinen Beruf als Lehrer, um 1961 anglikanischer Priester zu werden.
Seitdem streitet er in Südafrika für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Rassentrennung. Er studierte Theologie in London und man ernannte ihn 1975 zum ersten farbigen Dekan der anglikanischen St. Mary’s Kathedrale. Für seinen außergewöhnlichen Einsatz gegen die Apartheid erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis. „Ich hätte nicht den Friedensnobelpreis bekommen, wenn ich nicht gegen jede Form der Gewalt wäre – gegen die Gewalt eines Unterdrückerregimes wie auch gegen die Gewalt der Leute, die ein solches System bekämpfen“, kommentierte Tutu damals die Nominierung.
Ein Jahr später avancierte er zum Bischof von Johannesburg und im darauffolgenden Jahr zum Erzbischof des Erzbistums Kapstadt. Seine Positionen nutzte er immer, um auf die Situation in Südafrika aufmerksam zu machen.
Selbst als er seine Aufgabe 1994 mit dem Ende des Apartheid-Regimes erfüllt sah, fand Tutu neue Herausforderungen. Sein Freund Nelson Mandela, der nun als erster farbiger Präsident Südafrikas amtierte, bat ihn, den Vorsitz der sogenannten Wahrheits- und Versöhnungskommission zu übernehmen. Diese wurde gegründet, um die schlimmen Folgen der Apartheid gemeinsam zu bewältigen – sowohl auf Seiten der Opfer wie auf Seiten der Täter. Geständnisse wurden mit Barmherzigkeit und Straferlass quittiert, da galt: „Ohne Vergebung keine Zukunft!“
Auch in diesem Jahrhundert steht Tutu im Licht der Öffentlichkeit: Er hielt eine beschwingte Rede bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika, wandte sich gegen die Hinrichtung des US-Amerikaners Troy Davis und setzt sich tatkräftig im Kampf gegen Aids ein.
Nach seinem 79. Geburtstag vor einem Jahr kehrte Tutu allen öffentlichen Aufgaben den Rücken zu und will sich nun noch mehr der Öffentlichkeit entziehen. Er hat durch seine beeindruckende Persönlichkeit einen Weg zu mehr Verständnis in der Welt gebahnt. Oder, wie Tutu es selbst einmal im Spiegel-Interview 1984 beschrieb: „Natürlich wollen wir grundlegende Veränderungen. Wenn das Revolution ist, dann bin ich ein Revolutionär. Selbst Jesus war das, er wollte Güte, Gerechtigkeit und Vergebung.“
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: jesus.de
Am 7. Oktober 1931 in Klerksdorp, Südafrika, geboren, hatte er eigentlich vor, die Laufbahn eines Arztes einzuschlagen. Da seine Eltern diese Ausbildung jedoch nicht bezahlen konnten, wurde er wie sein Vater Lehrer. Wenig später erließ der „Bantu Education Act“ jedoch ein Gesetz, dass farbige Kinder eine weniger qualifizierte Schulausbildung erhalten sollten als weiße. Tutu konnte dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren und verließ seinen Beruf als Lehrer, um 1961 anglikanischer Priester zu werden.
Seitdem streitet er in Südafrika für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Rassentrennung. Er studierte Theologie in London und man ernannte ihn 1975 zum ersten farbigen Dekan der anglikanischen St. Mary’s Kathedrale. Für seinen außergewöhnlichen Einsatz gegen die Apartheid erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis. „Ich hätte nicht den Friedensnobelpreis bekommen, wenn ich nicht gegen jede Form der Gewalt wäre – gegen die Gewalt eines Unterdrückerregimes wie auch gegen die Gewalt der Leute, die ein solches System bekämpfen“, kommentierte Tutu damals die Nominierung.
Ein Jahr später avancierte er zum Bischof von Johannesburg und im darauffolgenden Jahr zum Erzbischof des Erzbistums Kapstadt. Seine Positionen nutzte er immer, um auf die Situation in Südafrika aufmerksam zu machen.
Selbst als er seine Aufgabe 1994 mit dem Ende des Apartheid-Regimes erfüllt sah, fand Tutu neue Herausforderungen. Sein Freund Nelson Mandela, der nun als erster farbiger Präsident Südafrikas amtierte, bat ihn, den Vorsitz der sogenannten Wahrheits- und Versöhnungskommission zu übernehmen. Diese wurde gegründet, um die schlimmen Folgen der Apartheid gemeinsam zu bewältigen – sowohl auf Seiten der Opfer wie auf Seiten der Täter. Geständnisse wurden mit Barmherzigkeit und Straferlass quittiert, da galt: „Ohne Vergebung keine Zukunft!“
Auch in diesem Jahrhundert steht Tutu im Licht der Öffentlichkeit: Er hielt eine beschwingte Rede bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika, wandte sich gegen die Hinrichtung des US-Amerikaners Troy Davis und setzt sich tatkräftig im Kampf gegen Aids ein.
Nach seinem 79. Geburtstag vor einem Jahr kehrte Tutu allen öffentlichen Aufgaben den Rücken zu und will sich nun noch mehr der Öffentlichkeit entziehen. Er hat durch seine beeindruckende Persönlichkeit einen Weg zu mehr Verständnis in der Welt gebahnt. Oder, wie Tutu es selbst einmal im Spiegel-Interview 1984 beschrieb: „Natürlich wollen wir grundlegende Veränderungen. Wenn das Revolution ist, dann bin ich ein Revolutionär. Selbst Jesus war das, er wollte Güte, Gerechtigkeit und Vergebung.“
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Desmond Tutu feiert seinen 80sten Geburtstag (in Englisch) Antiapartheidkämpfer Desmond Tutu feiert seinen 80sten |
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: jesus.de