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Uganda: USA entsenden Soldaten gegen LRA-Guerilla-Kämpfer

Meldung vom 17.10.2011

Jahrzehntelang treiben die Rebellen der Lord’s Resistance Army unter Joseph Kony schon ihr Unwesen in der Grenzregion zwischen Uganda und dem Kongo. Sie verschleppten Tausende von Kindern und machten aus ihnen die berüchtigten Kindersoldaten. Tausende Dörfer wurden überfallen, Menschen mit Macheten niedergehauen. Bisherige Versuche, die Rebellen im Busch zu bekämpfen, sind gescheitert. Nun will US-Präsident Barack Obama rund hundert bewaffnete „Militärberater“ in die Region entsenden.

Die für Kampfhandlungen ausgerüsteten Soldaten sollen Unterstützung dabei leisten, den Führer der berüchtigten „Widerstandsarmee des Herrn“ (Lord's Resistance Army, LRA) zu ergreifen, lautete es in Brief Obamas an den Kongress. Vor ein paar Tagen habe sich bereits ein erster Trupp nach Uganda auf den Weg gemacht. Sie sollen Sicherheitskräfte in der Region instruieren, die dem LRA-Chef Joseph Kony auf der Spur sind.

„Ich glaube, dass die Entsendung dieser Soldaten die nationale Sicherheitsinteressen der USA unterstützt“, argumentiert Obama in dem Brief. Nach Angaben des US-Außenministeriums massakrierte die LRA alleine 2008 mehr als 2.400 Menschen. Weitere 3.400 Menschen seien gewaltsam entführt worden. Schätzungen der UN zufolge haben mehr als 380.000 Menschen vor der Gewalt der Rebellen die Flucht ergriffen. Die LRA gehört zu einer der brutalsten paramilitärischen Truppen der Welt. In ihrem Kampf gegen Ugandas Präsidenten Yoweri Museveni wurden Tausende Frauen und Kinder vergewaltigt und gefoltert. Zehntausende Kinder wurden als Kindersoldaten missbraucht.

Obamas Initiative gegen die LRA ist vermutlich ein Ergebnis erfolgreicher Lobbyarbeit amerikanischer Menschenrechtsgruppen und Hollywoodstars wie Ben Affleck und Mia Farrow. Zudem eignet sich Kony bestens für den Wahlkampf, denn er passt ins Feindbild der unbestreitbaren schlimmsten „Bösewichte“ Afrikas. Und Ugandas Dschungel ist, anders als etwa Somalia, nicht mit allzu vielen Risiken verbunden. Die Kampfkraft der LRA ist gering, und das Risiko, dass US-Soldaten dabei ums Leben kommen, daher insgesamt eher niedrig.

Als „Militärberater“ werden die US-Elitesoldaten wohl eher nicht kommen, denn sie sind in voller Kampfmontur unterwegs und es ist schwer vorstellbar, dass sie im Gebüsch warten und ugandische Soldaten vorschicken. Sowohl dem angeschlagenen Image von Obama als auch der noch viel stärker angekratzten öffentlichen Meinung über den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni würde die Ausschaltung Konys aufhelfen. So entsteht eine „Win-Win-Situation“, also eine, von der beide etwas haben. Ob die Ölreserven Ugandas auch einen positiven Einfluss auf Obamas Entscheidung gehabt haben, ist derzeit nicht zu beantworten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Uganda, LRA, Widerstandsarmee des Herrn, Lord's Resistance Army, Joseph Kony, Rebellen, Kindersoldaten, USA, US-Elitesoldaten, Barack Obama, Militärberater, Lobbyarbeit, Wahlkampf