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Rumänien: Ex-König Mihai hält Rede im Parlament |
Meldung vom 26.10.2011
Anlässlich seines 90. Geburtstages hat Rumäniens ehemaliger König Mihai I. im Parlament eine Rede halten dürfen. Die Einstellung zu dem ehemaligen Monarchen ist in Rumänien zwiespältig. Einige verehren ihn, andere sehen in ihm einen Landesverräter. In seiner ersten Rede seit 65 Jahren vor dem Parlamentsplenum rief der ehemalige Regent die Rumänen zu mehr Vertrauen in die Demokratie und die Institutionen des Landes auf. Zudem rügte er „Korruption, Heuchelei und primitiven Egoismus“ bei den Politikern, diese Dinge gelte es hinter sich zu lassen – sie seien „Rückstände des Kommunismus“, so der 90-Jährige.
Rumänien, wie alle anderen europäischen Staaten auch, benötige „geachtete und fähige Führer“, ergänzte die Majestät. Er definiere Rumänien „nicht als ein Erbe unserer Vorfahren, sondern als eine Anleihe bei unseren Kindern”. Die anwesenden Abgeordneten und Senatoren ehrten Mihais Rede mit einem minutenlangen Applaus. Einige riefen „Es lebe der König!“ und „Es lebe König Mihai!“
Staatschef Traian Basescu und Regierungschef Emil Boc blieben dem Festakt aus Anlass des 90. Geburtstags des früheren Monarchen fern. Zwischen Basescu und Mihai ist es in der Vergangenheit wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten gekommen. Der Präsident führte in Brüssel Verhandlungen mit Komissionspräsident Barroso, während der Ministerpräsident anderen Verpflichtungen nachging, dem König allerdings schriftlich gratulierte. Die Feierstunde im Parlament wurde von Senatschef Mircea Geoana moderiert, der sich am Ende vor lauter Aufregung versprach und die Sitzung des Parlaments für „eröffnet“ statt „geschlossen“ erklärte.
Seitens der Regierung waren Vize-Regierungschef Marko Bela, Justizminister Catalin Predoiu und Umweltminister Laszlo Borbely bei dem Festakt anwesend, zudem erschienen die Altpräsidenten Emil Constantinescu und Ion Iliescu. Letzterer versicherte gegenüber der Presse, nie „ein politischer Gegner des Königs“ gewesen zu sein – dabei hatte er Mihai I. und dessen Familie Anfang der 1990er Jahre wiederholt die Einreise verweigert und ihn des Landes verwiesen.
Rumänien beginnt gerade erst damit, seine Geschichte aufzuarbeiten. Am 23. August 1944, im Alter von 22 Jahren, ließ der König den damaligen Regierungschef, Marschall Ion Antonescu, verhaften und erklärte dem bis dahin mit Rumänien verbündeten Deutschland den Krieg. 1947 zwang die Rumänische Kommunistische Partei den Regenten ins Exil. Kritiker bezeichnen seine Abdankung als einen Verrat. Seinen Lebensunterhalt bestritt Michai im Ausland mit Geflügelzucht, als Testpilot sowie als Börsenmakler. Nach dem Fall des Kommunismus verweigerten ihm die damals in Rumänien regierenden „Wendekommunisten“ zunächst die Einreise. 2001 kam es jedoch zur Versöhnung.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: puncto.ro
Schlagwörter: Rumänien, Mihai, Mihai I., Michael von Hohenzollern, Rede, Geburtstag, Festakt, Parlament, Bukarest, Traian Basescu, Korruption, Geschichte, Aufarbeitung, 2. Weltkrieg, Kommunismus, Demokratie
Rumänien, wie alle anderen europäischen Staaten auch, benötige „geachtete und fähige Führer“, ergänzte die Majestät. Er definiere Rumänien „nicht als ein Erbe unserer Vorfahren, sondern als eine Anleihe bei unseren Kindern”. Die anwesenden Abgeordneten und Senatoren ehrten Mihais Rede mit einem minutenlangen Applaus. Einige riefen „Es lebe der König!“ und „Es lebe König Mihai!“
Staatschef Traian Basescu und Regierungschef Emil Boc blieben dem Festakt aus Anlass des 90. Geburtstags des früheren Monarchen fern. Zwischen Basescu und Mihai ist es in der Vergangenheit wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten gekommen. Der Präsident führte in Brüssel Verhandlungen mit Komissionspräsident Barroso, während der Ministerpräsident anderen Verpflichtungen nachging, dem König allerdings schriftlich gratulierte. Die Feierstunde im Parlament wurde von Senatschef Mircea Geoana moderiert, der sich am Ende vor lauter Aufregung versprach und die Sitzung des Parlaments für „eröffnet“ statt „geschlossen“ erklärte.
Seitens der Regierung waren Vize-Regierungschef Marko Bela, Justizminister Catalin Predoiu und Umweltminister Laszlo Borbely bei dem Festakt anwesend, zudem erschienen die Altpräsidenten Emil Constantinescu und Ion Iliescu. Letzterer versicherte gegenüber der Presse, nie „ein politischer Gegner des Königs“ gewesen zu sein – dabei hatte er Mihai I. und dessen Familie Anfang der 1990er Jahre wiederholt die Einreise verweigert und ihn des Landes verwiesen.
Rumänien beginnt gerade erst damit, seine Geschichte aufzuarbeiten. Am 23. August 1944, im Alter von 22 Jahren, ließ der König den damaligen Regierungschef, Marschall Ion Antonescu, verhaften und erklärte dem bis dahin mit Rumänien verbündeten Deutschland den Krieg. 1947 zwang die Rumänische Kommunistische Partei den Regenten ins Exil. Kritiker bezeichnen seine Abdankung als einen Verrat. Seinen Lebensunterhalt bestritt Michai im Ausland mit Geflügelzucht, als Testpilot sowie als Börsenmakler. Nach dem Fall des Kommunismus verweigerten ihm die damals in Rumänien regierenden „Wendekommunisten“ zunächst die Einreise. 2001 kam es jedoch zur Versöhnung.
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Rumäniens früherer König: Verehrt und verachtet |
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: puncto.ro
Schlagwörter: Rumänien, Mihai, Mihai I., Michael von Hohenzollern, Rede, Geburtstag, Festakt, Parlament, Bukarest, Traian Basescu, Korruption, Geschichte, Aufarbeitung, 2. Weltkrieg, Kommunismus, Demokratie