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Südsudan: Luftangriffe auf Südkordofan

Meldung vom 02.11.2011

In der Grenzregion Südkordofan zwischen Süd- und Nord-Sudan sind erneut heftige Kämpfe entbrannt. Bei dem Angriff von Rebellen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA-Nord) in der ölreichen sudanesischen Region Süd-Kordofan sind offenbar hunderte Aufständische ums Leben gekommen. Die sudanesische Armee schlug die Attacke zurück und regierte mit weiteren Luftangriffen. Tausende Menschen fliehen derzeit vor den Bombardierungen.

Die Gefechte zwischen sudanesischen Regierungstruppen und dem Sudan People Liberation Movement North (SPLM-N) sind in der Stadt Teludi im umkämpften Südkordofan ausgebrochen. Der Gouverneur von Südkordofan, Ahmed Haroun, gab an, die Rebellen hätten zuvor einen Versuch unternommen, die Stadt einzunehmen. Sie seien jedoch von Regierungseinheiten in die Flucht geschlagen worden. „Mehrere hundert“ Rebellen seien getötet worden, als ihr Angriff auf Teloudi von der sudanesischen Armee zurückgeschlagen worden sei, sagte der Gouverneur von Süd-Kordofan, Ahmed Haroun.

Etwa 700 Aufständische rückten unter dem Kommando von zwölf Offizieren gegen die östlich der regionalen Hauptstadt Kadougli gelegene Stadt vor. Doch die Attacke wurde binnen einer Stunde niedergerungen. Süd-Kordofan ist seit Monaten der Ort blutiger Auseinandersetzungen zwischen SPLA-Rebellen und den sudanesischen Streitkräften.

Nach der Teilung Sudans im Juli ist immer noch nicht geklärt, welchem Land das Gebiet künftig zugeschrieben wird. Die sudanesische Armee streitet deshalb weiter gegen Rebellengruppen, die Verbindungen zur im autonomen Südsudan regierenden Partei SPLM (Sudanesische Volksbefreiungsbewegung) pflegen.

Auch in zwei weiteren Regionen, Blauer Nil und Abyei, ist die Lage angespannt. Aufgrund der anhaltenden Luftangriffe im sudanesischen Bundesstaat Blue Nile fliehen nach wie vor tagtäglich hunderte Menschen nach Äthiopien, viele von ihnen wandern über den Grenzübergang in Kurmuk ein, berichtet das UNHCR (UN-Flüchtlingswerk).

Die Flüchtlinge bestehen überwiegend aus Frauen, Kindern und älteren Menschen, die wegen Bombardierungen und aus Angst vor Anschlägen vor allem die Regionen Blue Nile und Damazine verlassen haben. Teilweise erzählten Flüchtlinge, von bewaffneten Milizen im Sudan vor den Anschlägen gewarnt worden zu sein. Diese Warnungen könnten auf eine geplante Bodenoffensive hinweisen.

Viele der Flüchtlinge sind über drei Wochen zu Fuß marschiert oder versteckten sich wochenlang im Hinterland in Dinduro, das von bewaffneten Truppen eingenommen wurde. Einer der Neuankömmlinge wurde mit schweren Verletzungen sofort ins Krankenhaus gebracht. Andere melden sexuelle Übergriffe auf Frauen und Mädchen. Zwei Mädchen einer Flüchtlingsfamilie kamen ums Leben, nachdem sie mehrfach von den bewaffneten Milizen vergewaltigt worden waren.

Aufgrund der derzeitigen Lage in Blue Nile erwartet man in Äthiopien weitere tausende Flüchtlinge. Derzeit bemüht sich der UNHCR in Kurmuk, die vielen Menschen auf andere Flüchtlingslager, die sich in nahe gelegenen Regionen wie Tongo oder Sherkole befinden, zu verteilen. Schätzungen zufolge haben seit Beginn der Kämpfe Anfang September 28.700 Menschen die Region Blue Nile verlassen, um ihr Leben zu retten.

UNHCR berät sich mit den äthiopischen Behörden darüber, das Flüchtlingslager in Tongo zu vergrößern. Durch den Bau weiterer Unterkünfte können in Tongo inzwischen 7.000 Flüchtlinge versorgt werden. Zusammen mit der äthiopischen Verwaltung für Flüchtlinge und Rückkehrer (ARRA) und dem Präsidenten der betroffenen Region in Äthiopien, Benishangul-Gumuz, soll die Eröffnung neuer Flüchtlingslager beschleunigt werden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Sudan, Süd-Kordofan, Kordofan, Flüchtlinge, Luftangriffe, Bombardements, Rebellen, SPLA-Nord, Grenzregion, UNHCR, Flüchtlingslager, Milizen, Teloudi, Blauer Nil, Abyei