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Mexiko: Neue Fronten – Hacker bekämpfen Drogenkartelle

 
Meldung vom 03.11.2011

Wenn die Regierung der Drogenkriminalität in Mexiko nicht ein Ende setzen kann, organisieren sich andere Gegenspieler. Die Drogenkartelle in Mexiko werden zunehmend von paramilitärischen Gruppierungen und neuerdings auch durch Hacker im Internet bekämpft. Die Hackergruppe Anonymous hat sich nach der Entführung eines Mitglieds in die offene Konfrontation mit Mexikos brutalstem Drogenkartell „Los Zetas“ begeben. Sie verlangt von dem Clan, sein „Terrorregime“ im Land zu beenden – und stellt ein Ultimatum.

Polizei und Militär in Mexiko kommen im Kampf gegen die übermächtigen Drogenkartelle seit Jahren kaum von der Stelle, die eingeschüchterte Bevölkerung ist oft nur noch in der Defensive. Jetzt unternimmt das Hackerkollektiv Anonymous den Versuch, die Kartelle mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Hacker sind Personen, die über ein Netzwerk in Computersysteme eindringen und die ausspionierten Informationen für ihre Zwecke nutzen. Die Hacker-Aktivisten haben das mächtige Syndikat der Los Zetas herausgefordert.

Sie hatten in einem Youtube-Video gedroht, Namen von Politikern, Polizisten und Journalisten zu veröffentlichen, die für die Drogenmafia arbeiten. Die Hacker haben diese Aktion „Operation Kartell“ bezeichnet. Der Grund für den gewagten Vorstoß: Die Zetas sollen im Bundesstaat Veracruz ein Anonymous-Mitglied verschleppt haben.

Die Hacker wollen ihre Enthüllungsdrohungen in die Tat umsetzen, wenn die Geisel nicht bis zum 5. November freigelassen wird. Zwar bewiesen die Aktivisten zunächst durch eine Kostprobe ihres Könnens, dass sie durchaus ernst zu nehmen sind: Sie hackten die Webseite des mexikanischen Politikers Gustavo Rosario Torres. Dort hinterließen sie auch eine kurze aber eindeutige Botschaft: „Gustavo Rosario ist ein Zeta“. Rosario bekleidet das Amt des ehemaligen Obersten Staatsanwalts des mexikanischen Bundesstaats Tabasco.

Doch Angst und Zweifel innerhalb der Hacker-Bewegung nahmen von Tag zu Tag zu – die Zetas richteten in der Vergangenheit bereits Blogger und Netzaktivisten hin, die die Kartelle angegriffen hatten. Nach einigen Tagen erklärten zwei Teilnehmer in der mexikanischen Zeitung Milenio, die Aktion würde eingestellt. „Wir haben die Operation ausführlich diskutiert und uns darauf geeinigt, sie abzusagen“, gibt das Blatt die Aussagen der Hacker „Skill3r“ and „GlynissParoubek“ wieder.

Doch zwei Tage darauf erneuerten die Hacker ihre Kriegserklärung an die Zetas: Viele Bürger hätten sie ermutigt, nicht klein beizugeben. Deshalb solle die Operation nun doch durchgeführt werden, wie die Zeitschrift Proceso online meldete. In einem Schreiben wandte sich Anonymous direkt an das Haupt eines Drogenkartells: „Das alles ist jetzt global. Ihr könnt versuchen, die Anonymen in Mexiko, Mittelamerika und vielleicht auch in den USA aufzuhalten. Aber Ihr könnt Anonymous nicht als eine Weltidee, als einen globalen Geist stoppen, und Ihr könnt nicht auf ihn schießen und ihn nicht in Säure auflösen.“

Und dann kündigen die Hacker weitere Schritte an, die den Los Zetas gelten: „Beendet Euer Terrorregime. Wir wissen, dass wir unser Leben aufs Spiel setzen, aber wir ziehen es vor, aufrecht zu sterben als auf Knien zu leben. Wir wissen nicht, wer oder was in Wahrheit hinter Euch steht. Aber glaubt uns: Wir werden es herausfinden. Wir irren uns fast nie.“ Falls die Hacker tatsächlich Namen und Fakten zu Informanten der Drogenclans veröffentlichen, droht eine neue Welle des Mordens und der Gewalt in Mexiko.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Mexiko, Hacker, Internet, Anonymous, Drogankartell, Los Zetas, Entführung, Drohung, Kampfansage, Netzaktivist, Blogger