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Südsudan: Tausende flüchten sich in den neuen Staat

Meldung vom 02.12.2011

Tausende Menschen aus dem Nordsudan haben sich in den letzten zwei Wochen über die Grenze in den neuen Staat Südsudan in Sicherheit gebracht. Anhaltende Kämpfe in der Grenzregion vertrieb sie aus ihrer ehemaligen Heimat. Ein Team von Ärzte ohne Grenzen hat in dem Ort Doro etwa 40 Kilometer von der Grenze entfernt damit begonnen, den Flüchtlingen aus dem Bundesstaat „Blue Nile“ erste Hilfe zu leisten. Schätzungsweise 13.000 Männer, Frauen und Kinder sind bereits in Doro eingetroffen. Darüber hinaus wurden Tausende weitere Flüchtlinge aus dem Grenzgebiet auf dem Weg zur Sammelstelle in Doro beobachtet.

Viele Flüchtlinge bezeugen mehrere Luftangriffe auf den Bundesstaat Blue Nile. „Ich habe mein Haus verlassen, weil Krieg ausgebrochen ist“, berichtet ein 50-Jähriger in Doro. „Flugzeuge haben unser Dorf bombardiert. Wir waren acht Tage unterwegs, zusammen mit vielen anderen. Vor drei Tagen sind wir angekommen, aber wir haben nur wenige Lebensmittel mitnehmen können. Einige Tage lang haben wir gar nichts gegessen.“

„Man kann die Sammelstelle noch nicht als Flüchtlingslager bezeichnen, weil die Verteilung der Flächen und die Organisation gerade erst begonnen hat“, sagt Jean-Marc Jacob, der stellvertretende Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan. „Es kommen immer mehr Flüchtlinge in dem Steppengebiet an, und die Schlange der Neuankömmlinge wird immer länger. Die lokale Gesundheitsstation ist mit diesem Ansturm völlig überfordert.“

Am Wochenende trafen Medikamente und medizinisches Material in Doro ein. Gerade haben drei Ärzte damit begonnen, die Flüchtlinge zu untersuchen. „Im Moment konzentrieren wir uns auf Patienten mit den schwerwiegendsten Krankheiten. Allein bis Dienstagmittag haben wir 118 Patienten in unserer Klinik behandelt. Schwere Fälle von Malaria, Durchfall und Atemwegserkrankungen versorgen wir zuerst. Bisher hatten wir 22 solcher Notfallpatienten“, erklärt Dr. Asaad Kadhum, der Projektleiter des Teams. „Das entstehende Lager zieht sich über eine große Fläche hin und wächst weiter. Deshalb müssen wir so schnell wie möglich eine mobile Klinik einrichten, um alle Flüchtlinge, die behandelt werden müssen, auch versorgen zu können.“

In dem Lager wird auch ein therapeutisches Ernährungszentrum für schwer mangelernährte Kinder entstehen. In den kommenden Monaten werden Impfkampagnen und Geburtshilfe nötig sein. Unter den Flüchtlingen sind viele schwangere Frauen angekommen, die unter äußerst schwierigen Bedingungen ihre Kinder gebären müssen.

Auf dem Gelände können sich die Flüchtlinge bisher nur durch zwei Bohrlöcher mit Wasser versorgen. Die Flüchtlinge müssen bis zu fünf Stunden lang für Wasser in der Schlange stehen. Bisher ist keine einzige Latrine vorhanden, und es ist noch völlig offen, wie die Flüchtlinge sich ernähren sollen. Ein Experte für Wasser- und Sanitäranlagen erkundet, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: FinanzNachrichten.de

Schlagwörter: Sudan, Flüchtlinge, Blue Nile, Ärzte, Flüchtlingslager, Sammelstelle, Doro, Grenze, Gesundheitsstation, Latrine, sanitäre Einrichtungen, Malaria, Krieg