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Afghanistan: Frauenrechtlerin fordert gerechte Justiz für Frauen

Meldung vom 05.12.2011

Im Rahmen einer Nebenveranstaltung zur Afghanistan-Konferenz in Bonn haben sich am 04.12.2011 afghanische Frauen von Nichtregierungsorganisationen zu Wort gemeldet. Mit dem Thema „Frauenrechte und Frieden für Afghanistan – Ein Prozess in der Hand des afghanischen Volkes“ verdeutlichten die Teilnehmer des Symposions die Dringlichkeit der Teilhabe afghanischer Frauen an der politischen Entwicklung. Veranstalter waren das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Insgesamt sei die Mitwirkung von Frauen bei der Gestaltung afghanischer Zukunft wieder alarmierend rückläufig. Die Vertreterinnen der Organisationen sprachen offen über ihre Enttäuschung, Sorgen und Forderungen. Frauen hätten in Afghanistan keine eigene Stimme. Sie verfügen über keinerlei Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Eine Mitgestaltung ihrer Zukunft sei ihnen dadurch verwehrt. Am schlimmsten betroffen sind die Frauen in abgelegenen Dörfern.

Ferner gewähre das derzeitige Justizsystem den Frauen keinen Schutz. Alle Richter sind Männer, die die Scharia ausüben. Daher forderten die Organisationen dringlich Reformen des Justizsystems in ihrem Land. „Wir müssen wegkommen von der Kultur der Straffreiheit“, betonte die Sprecherin einer Delegation afghanischer Nichtregierungsorganisationen und Verbände, Selay Ghaffar.

Die internationale Gemeinschaft müsse auf die Stimme der Opfer von Verbrechen und Gewalt aufmerken. Insbesondere die Frauenrechte benötigten im Übergangsprozess sehr viel Schutz. In den Provinzen herrschten Korruption und Willkür bei der Polizei. Viele Aktionen der Sicherheitsbeamten entzögen sich der Kontrolle der Regierung, kritisierte die Frauenrechtlerin scharf. Der Schutz der Frauen in diesen Teilen des Landes sei daher kaum möglich.

Ghaffar verlangte auch mehr Mitsprache der Zivilgesellschaft beim Friedensprozess in Afghanistan. Die Bevölkerung werde bislang systematisch ausgeklammert. Es mangele an Transparenz. „Wir müssen die Stimme der Menschen im Land hören“, warnte sie. Die Frauenrechtlerin hat ihre Forderungen auch bei der internationalen Afghanistan-Konferenz in Bonn am 5.12.2011 vorgebracht.




Quelle:Gebende Hände-Redaktion“

Schlagwörter: Afghanistan, Frauenrechte, Gender, Nichtregierungsorganisationen, Selay Ghaffar, Afghanistan-Konferenz, Zivilgesellschaft, Transparenz, Korruption, Justiz