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Südafrika: Präsident Jacob Zuma provoziert Christen

Meldung vom 22.12.2011

Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat die Christen seines Landes gegen sich aufgebracht. In einer Rede hat er sich beschwert, der christliche Glaube habe den Südafrikanern im sozialen Bereich eher geschadet. Während sein Sprecher Mac Maharaj sich jetzt darum bemüht, den angeblichen Fehlgriff des Präsidenten zu verharmlosen, wird Protest vom angesehenen südafrikanischen Rat der Kirchen SACC laut.

„Wir sind schockiert und verstehen nicht, dass der Präsident, auf den wir Christen immer gezählt haben, den christlichen Glauben so hoffnungslos findet, wenn es um die Entwicklung der Menschheit geht“, empörte sich SACC-Generalsekretär Mautji Pataki.

Präsident Zuma hatte bei einem der in Südafrika üblichen Politikerauftritte vor der Weihnachtszeit eine lange Rede gehalten: In seiner Heimatprovinz KwaZulu Natal rief er in seiner Muttersprache Zulu bei einer Veranstaltung zu mehr Sicherheit auf den Straßen und weniger Kriminalität auf und ging dann weit in die Vergangenheit zurück.

„Lange vor der Ankunft von Religion und ihren Botschaften hatten wir Afrikaner unsere eigene Art, Dinge zu tun“, meinte Zuma. Religiöse Menschen würden die Zeiten vor der Ankunft der christlichen Mission als „dunkle Zeiten“ bezeichnen, „doch wir wissen, dass es in dieser Zeit keine Altenheime und Waisenhäuser gab. Die Christenheit hat das gebracht“, so Zuma.

Die Ausgrenzung von Kindern und Alten sei früher in der Gesellschaft nicht vorgekommen, auch nicht die Armut, denn Nachbarn hätten sich gegenseitig unterstützt. Mit dem Einzug der westlichen Kultur in Afrika befinde sich die Großfamilie als Institution in der Auflösung.

Präsidentensprecher Mac Maharaj greift nun die Journalisten an, die diese Sätze veröffentlicht haben. Man habe Zuma falsch übersetzt. Der Präsident äußere sich öfters auf Zulu und in der Übersetzung werde der Inhalt oft verzerrt wiedergegeben, sagte Maharaj. Eigentlich habe der Präsident sagen wollen: „Während wir die westliche Kultur und Christenheit annehmen sollten, ist die afrikanische Kultur nicht zu vernachlässigen.“ Die beschuldigten Journalisten allerdings lehnen diesen Angriff ab. „Unser Reporter ist flüssig in Zulu und hat den Präsidenten direkt zitiert“, konterte Dominic Mahlangu, stellvertretender Chefredakteur der Times.

Zuma versucht, seine unchristlichen Vorlieben damit zu rechtfertigen – er hat mehrere Frauen geheiratet und tanzt öfters in Zulu-Tracht – gern mit dem Hinweis auf „afrikanische Tradition“. Bei Massenveranstaltungen verwendet er aber gerne religiöse Vergleiche, um für die Regierungspartei ANC (Afrikanischer Nationalkongress) zu punkten. So erklärte er im Februar, wer seine Stimme dem ANC gebe, komme in den Himmel, aber wer andere Parteien wähle, entscheide für den Teufel. Und 2009 lautete sein Motto: „Der ANC wird regieren, bis Jesus kommt.“

Genau dieses Versprechen tauchte in der Rede des ANC-Fraktionschefs Mathole Motsehgka auf einem ANC-Parteitag in der Provinz Limpopo auf: „Der ANC hat die Verantwortung, Limpopo zu regieren, bis Jesus uns wieder einen Besuch abstattet.“ Für Wahlpropaganda sind die religiösen Parolen allemal hilfreich.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de

Schlagwörter: Südafrika, Jacob Zuma, Christen, Zulu, Familie, Christenheit, Wahlpropaganda, Parolen, Afrikanischer Nationalkonkress, ANC