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Südsudan: Eine Bank für Frauen

Meldung vom 23.12.2011

Südsudanesische Frauen wünschen sich mehr Unterstützung bei ihrem Vorhaben, die Zukunft ihres Landes mitgestalten zu wollen. Sie fordern eigene Frauenkredite, damit die Entwicklung in dem jüngsten Staat der Erde voranschreiten kann. Während einer international besetzten Konferenz in Washington über die wirtschaftlichen Perspektiven im Südsudan wurde diese Thematik an die versammelten Delegationen angetragen.

Die Südsudanesinnen verwiesen auf ihre herausragende Rolle im Unabhängigkeitsreferendum im vergangenen Juli. Immerhin waren 52 Prozent aller Stimmen ihre Stimmen. Nun wollen sie an Entscheidungsprozessen über Regierung, Landwirtschaft und andere Wirtschaftsbereiche beteiligt werden.

Die South Sudan International Engagement Conference (IEC), die von der US-Entwicklungsbehörde USAID veranstaltet wurde, schaffte den Raum für Begegnung zwischen Regierungsvertretern aus dem afrikanischen Land und Repräsentanten reicher Staaten, ausländischen Hilfsorganisationen und privaten Investoren. Gemeinsam wurden Entwicklungsziele ins Auge gefasst.

Zu dem Treffen vom 14. bis 15. Dezember kamen zudem Vertreter der Internationalen Finanzkorporation (IFC), der Weltbank, der Vereinten Nationen, der EU, der Afrikanischen Union, des Corporate Council on Africa (CCA) und des NGO-Bündnisses InterAction. Auch Regierungsbeamte aus Großbritannien, Norwegen und der Türkei setzten sich an den Verhandlungstisch.

Die Beratungen standen im Schatten der Kämpfe in den Grenzstaaten Südkordofan und Blauer Nil. Weibliche Delegierte verlangten auf der Konferenz, die Verdienste von Frauen bei der Friedensbildung stärker zu berücksichtigen. Sie gaben den Rat, ein Viertel aller Investitionen in Landwirtschaft und Viehzucht direkt in Frauenhände zu verteilen. Damit würde „die Produktion von Lebensmitteln, das Unternehmertum und der Zugang zu den Märkten“ gesteigert. Die überwiegende Mehrheit der kleinen Bauern im Südsudan besteht aus Frauen. Zudem sind so viele Männer im Krieg gestorben, dass es die Frauen sind, die vielen Haushalten vorstehen.

„Wir wollen, dass die Hilfen speziell auf Frauen zugeschnitten werden“, meinte Sarah James, Vorsitzende der South Sudan Women General Association. Ansonsten könne nicht gewährleistet werden, dass das Geld tatsächlich bei ihnen ankomme. James beharrte darauf, Frauen als gleichwertige Partner auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung und Frieden im Südsudan einzustufen.

Jetzt sei ein wichtiger Zeitpunkt, Südsudanesinnen an Entscheidungen über die Zukunft ihres Landes zu beteiligen. In anderen Staaten, die sich nach den Folgen des Krieges langsam entpuppt haben, haben zumeist wieder die „männlichen Eliten“ politische und wirtschaftliche Macht ergriffen.

Die weiblichen Delegierten appellierten an die Anwesenden, den Anteil der Frauen, die lesen und schreiben können, von 12 auf 25 Prozent zu steigern. Sie wünschten sich außerdem grundlegende Dienstleistungen sowie bessere Schulen und Krankenhäuser. Nach Erkenntnissen der UN stirbt jede siebte Frau an den Folgen einer Schwangerschaft.

Die Hälfte der Einnahmen aus dem Erdölgeschäft soll zudem kommunalen Stellen zugute kommen, die daraus Maßnahmen für die Gesundheitsversorgung, den Schutz und die wirtschaftliche Förderung von Frauen bezahlen können. Beratschlagt wurde außerdem über eine mit einem Startkapital von zehn Millionen US-Dollar ausgestattete Bank für Frauen, die Unternehmerinnen Zugang zu zinsgünstigen Darlehen erleichtern soll.

Die Delegierten erinnerten an erfolgreiche Kleinkreditmodelle in Kenia, Äthiopien und Uganda, wo Frauen eine führende Stellung beim Handel mit Nahrungsmitteln eingenommen haben. Zur Diskussion stand außerdem eine 25-Prozent-Quote für Frauen bei der Besetzung von Regierungsämtern.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Südsudan, Frauen, Frauenrechte, Geschlechtergerechtigkeit, Gender, Kleinkredite, Bank für Frauen, Mitgestaltung, Entscheidungsprozesse, Handel