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Südafrika: Durch Aids schrumpft die Bevölkerung und leidet die Wirtschaft

Meldung vom 02.02.2012

Wenn die tödliche Immunkrankheit HIV/Aids nicht in Südafrika wüten würde, wäre das Land um 4,4 Millionen Bürger reicher. Doch der Tod so vieler Menschen durch die zerstörerische Krankheit schlägt große Lücken in Südafrikas Gesellschaft und damit auch in die Wirtschaft. Das Wirtschaftswachstum ist einem neuen Bericht zufolge erheblich ins Stocken gekommen. Hinzu kommen traurige soziale Umstände.

Wie die Forschungsorganisation South African Institute for Race Relation (SAIRR), feststellte, könnten in dem Kapstaat in diesem Jahr – rein theoretisch – 55 Millionen Menschen leben. In einem solchen Fall wäre eine Zunahme der südafrikanischen Bevölkerung auf 77,5 Millionen bis 2040 nicht ausgeschlossen gewesen. Stattdessen dürfte sich die Zahl auf 24,1 Millionen weniger Menschen belaufen.

Die Immunschwäche habe vor allem Südafrikaner im Alter zwischen 15 und 49 Jahren das Leben gekostet. Somit ist dem Land ein großer Teil seiner wertvollen Produktivkräfte und Fähigkeiten weggestorben, erklärte der SAIRR-Forscher Thuthukani Ndebele. Ein fortgesetztes Sterben dieser Altersgruppe wirke sich katastrophal auf die Gesellschaft und Wirtschaft aus. Fast ein Drittel aller Todesfälle im letzten Jahr lässt sich auf Aids zurückführen. Bis 2025 könnte sich die Zahl der Aids-Toten gegenüber dem Jahr 2000 um 121 Prozent gesteigert haben.

Wirtschaftsexperten warnen einmütig, dass diese Entwicklung zu einer Verlangsamung der Wirtschaft führt. Dadurch werde sich auch der Anteil an Fach- und Produktivkräften, an Unternehmern und an innovativen Leitungsfiguren verringern, so David Hornsby, Wissenschaftler an der Fakultät für internationale Beziehungen an der Universität von Witwatersrand in Johannesburg.

Ebenso ist es absehbar, dass die Zahl der Menschen, die mit HIV/Aids leben müssen, bis 2015 auf sechs Millionen ansteigen wird. Das sind doppelt so viele wie 2000. Hornsby richtete einen Appell an die südafrikanische Regierung, diesen Alarmzustand ernst zu nehmen.

Hinzu kommen weitere soziale Schwierigkeiten wie die Zunahme der Zahl von Waisenkindern und Haushalten, die von Kindern geführt werden. Laut offiziellen Angaben gibt es zwei Millionen südafrikanische Minderjährige, die mindestens einen Elternteil verloren haben. Die südafrikanische Regierung sieht sich mit der schwierigen Lage konfrontiert, diesen jungen Menschen durch Bildungs-, soziale Wohlfahrts- und Gesundheitsversorgungsangebote aufzurichten und in die Gesellschaft einzugliedern.

Die vielen Waisen und auch die Zunahme von Haushalten, die von Großeltern geführt werden, haben verstärkt dazu geführt, dass staatliche Sozialhilfeleistungen in Anspruch genommen werden. Auch dieser Trend wird sich verstärken.

Ohne Bemühungen, die HIV-Infektionsrate zu senken, werde der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme unerträglich, so Experten. Bleiben langfristige und umfangreiche Investitionen in die Menschen und vor allem in die Kinder aus, könnte Südafrikas Sozialsystem kollabieren.

Wissenschaftler und Ökonomen sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Vermeidung von Neuinfektionen. Dazu ergänzt Ndebele: „Südafrika hat einen Anteil an der Weltbevölkerung von 0,7 Prozent, ist aber mit einer Aidsrate von weltweit 17 Prozent geschlagen. Das muss sich dringend ändern.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Südafrika, Aids, HIV, HIV-Rate, Johannesburg, Demographie, Sozialleistungen, Aids-Waisen, Großeltern, Wirtschaft, Wirtschaftswachstum, Sozialsystem, Neuinfektionen, Infektionen, Aids-Tote, Immunschwäche, Immunschwächekrankheit