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Somalia: Frauen wollen sich an Regierung beteiligen

Meldung vom 23.02.2012

In Somalia haben sich hochrangige Politikerinnen im Vorfeld der laufenden Gespräche über die künftige Zusammensetzung des neuen Parlaments für eine größere Beteiligung von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen ausgesprochen.

Die Ministerin für Frauen und Familie, Mariam Aweis Jama, und die Frauenbeauftragte im Präsidentenpalast, Malyun Sheik Heidar, forderten, somalischen Frauen müsse endlich eine Schlüsselrolle in der Regierung zukommen. Vertreter von Regierung, regionale Autonomiebehörden, Nichtregierungsorganisationen und der Islamistengruppe Ahlu Sunna Waljama’a berieten vom 15. bis 16. Februar in Garowe im autonomen Teilstaat Puntland über die Zusammensetzung des neuen somalischen Parlaments im Anschluss an die im August auslaufende Übergangszeit.

Jama bemängelte, dass somalische Frauen keinen Zugang zu politischen Führungspositionen haben. Die Männer ihres Landes beschuldigte sie, Somalierinnen daran zu hindern, in der Politik ihres Landes mehr Einfluss auszuüben. „Soweit ich mich erinnern kann, ist das Frauenministerium in der Geschichte unseres Landes das einzige Ministerium, das von Frauen geführt wird. Doch die Zeiten haben sich geändert und wir verlangen die Gleichbehandlung bei der Vergabe künftiger Kabinettsposten.“

Es sei eine Blamage, dass es in den 18 Regionen des Landes nicht einen weiblichen Gouverneur gebe, meinte Heidar. Dass nur einer von 100 Distrikten von einer Frau geleitet werde, sei ebenso unannehmbar. Die Somalierin Deqo Abdulkader führt den Wardhigley-Distrikt der Hauptstadt Mogadischu.

„Frauen stellen 70 Prozent der Bevölkerung. Das ist der Grund, warum der Islam Männern erlaubt hat, vier Frauen zu heiraten. Es ist jedoch ein Unglück, die Bedeutung von Frauen zu ignorieren, die in jeder Gemeinschaft die Mehrheit bilden“, meint sie mutig. Das Land benötige eine Minister- und eine Parlamentspräsidentin und müsse den Frauen auch die Möglichkeit einräumen, ihrem Land als Botschafterinnen zu dienen.

Doch der Weg dorthin ist wohl noch ein langer, denn die Mehrheit der somalischen Männer sieht die Beteiligung von Frauen an der Regierung kritisch. „Unsere islamische Religion lehrt uns, dass diejenigen, die von einer Frau geführt werden, scheitern“, stellt Ugas Abokar Islow Hassan fest, ein bekannter somalischer Chief. „Nach den Lehren des Islams sollten Frauen keinen Ehrgeiz besitzen, ein Land zu regieren oder in der Politik vertreten zu sein.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Somalia, Frauen, Frauenrechte, Regierung, Regierungsbildung, Frauenministerium, Islam, Gender, Garowe