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Somalia: Islamisten wollen unverheiratete Mädchen in den Krieg schicken

Meldung vom 02.03.2012

Normalerweise spielen Frauen bei den fundamentalistischen Islamisten eher eine untergeordnete Rolle – aber wenn es um den „heiligen“ Krieg geht, werden offenbar Ausnahmen gemacht. So will die in Somalia operierende Al-Schabaab-Miliz künftig auch „unverheiratete Mädchen“ in den Kampf schicken, kündigte deren ranghoher Führer Scheich Fu'ad Mohamed Khalaf Shongole während einer Predigt in dem südlich der Hauptstadt Mogadischu gelegenen Ort Eelasha Biyaha an.

„In dieser Phase des Heiligen Krieges müssen Väter und Mütter ihre unverheirateten Mädchen schicken, damit sie an der Seite ihrer männlichen Kämpfer streiten“, veröffentlicht die Zeitung The Monitor den Wortlaut des Scheichs. Die Mädchen könnten in alle regulären Einheiten von Al-Shabaab eingesetzt werden. D. h. sie eignen sich auch als Selbstmordattentäterinnen, Minenlegerinnen, für Überfallkommandos, und könnten in Einheiten für gezielte Tötungen unterkommen oder Henkern dienen.

Ob die angesprochenen Väter und Mütter sich für die militärischen Pläne der Al-Schabaab-Miliz für ihre Töchter erwärmen können, bleibt wohl abzuwarten. Vielleicht kommt das Angebot bei ihnen auch als Drohung an, denn die Miliz ist für rüde Rekrutierungsmethoden bekannt. So meldete die Organisation Human Rights Watch jüngst, die Miliz würde Kinder von zu Hause oder aus der Schule verschleppen und teilweise als lebende Schutzschilde an die Front entsenden.

Entführte Mädchen würden auch zur Prostitution genötigt oder zwangsverheiratet. Zu Jahresbeginn hatte die Miliz dem Internationalen Roten Kreuz zudem untersagt, die Region mit humanitären Hilfsgütern zu versorgen. Bereits im Dezember wurden rund 250.000 Menschen von Lebensmittel- und Saatgut-Lieferungen abgeschnitten, weil die Rebellen 140 Lastwagen des Roten Kreuzes nicht passieren ließen.

Es ist nicht eindeutig auszumachen, ob die angekündigten Rekrutierungen Schlussfolgerungen zu der militärischen Lage in Somalia zulassen und dadurch auf eine Schwächung der Islamisten geschlossen werden kann. Diese Woche meldete das somalische Radio Garowe den Vormarsch von somalischen Truppen der Übergangsregierung und äthiopischen Soldaten auf die Regionalhauptstadt Baidoa, die bislang von den Rebellen besetzt wird. Ministerpräsident Abdiweli Mohamed Gaas behauptete, das Ende der al-Shabaab sei nahe herangerückt. Die Regionen Bay, Bakool und Lower Jubba würden in den kommenden Tagen befreit werden und die Miliz soll aus diesen Regionen vertrieben werden. Derartige Ankündigungen können aber auch großspurige Drohungen sein.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Berliner Umschau“, berlinerumschau.de

Schlagwörter: Somalia, Islamisten, Al-Schabaab-Miliz, Mädchen, Rekrutinnen, Heiliger Krieg, Mogadischu, Schutzschilde, Selbstmordattentäter, Baidoa, Übergangsregierung, Gender