Kenia: Europa soll verstärkt gegen Piraten vorgehen

Kenia wünscht sich von der Europäischen Union mehr Engagement im Kampf gegen Piraten und Mitglieder der islamistischen Al-Schabaab-Miliz in Somalia. „Wir würden gerne den somalischen Hafen von Kismayo von der Kontrolle durch Al-Schabaab befreien“, teilte der kenianische Regierungschef Raila Odinga seine Zukunftsvision nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso mit. „Und wir hätten dafür gerne die Unterstützung durch (die Marinemission) Atalanta.“ Bisher ist der Militäreinsatz der EU-Soldaten im Atalanta-Einsatz nur für den Schutz von Schiffen im Indischen Ozean bestimmt.

Kenia ist im Oktober vergangenen Jahres mit Soldaten in das benachbarte Somalia einmarschiert, nachdem Al-Schabaab-Mitglieder in Kenia unter anderem Touristen entführt hatten. Der Hafen von Kismayo befindet sich im Süden Somalias etwa 150 Kilometer von der kenianischen Grenze entfernt. Die EU hatte im Februar das Mandat für die Marineoperation Atalanta bis Ende 2014 ausgedehnt. Zugleich konnte man sich darauf einigen, zu klären, ob künftig auch die Infrastruktur von Piraten am Strand und auf dem Festland zerstört werden solle.

Barroso versicherte, es gebe innerhalb der EU „Diskussionen darüber, was genau das Mandat von Atalanta beinhalten soll“. Er bezeugte einen „größeren Willen, den Kampf gegen die Piraterie zu verstärken“. Er sei davon überzeugt, „dass es eine klarere Entschlossenheit gibt, substanzielle Fortschritte zu machen“. Odinga kritisierte, sein Land könne nicht das einzige sein, dass in der Region gefangenen Piraten den Prozess mache und dann inhaftiere. „Diese Last sollte nicht alleine auf Kenia ruhen. Andere machen überhaupt nichts. Und wir denken, dass auch andere Lasten tragen sollten.“






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: europeonline-magazine.eu

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