Mexiko: Der Popocatépetl spuckt Feuer

 
Meldung vom 23.04.2012

Mexikos berühmtester Vulkan in der Nähe der Hauptstadt ist wieder erwacht. Schon seit einigen Tagen brodelt der Popocatépetl: Ein Ausbruch ist möglich. Derzeit beginnt man mit der Evakuierung der Millionenmetropole Mexiko-Stadt.

Mexikos größter aktiver Vulkan, der über 5.450 Meter hohe Popocatépetl, beruhigt sich nicht. Es droht ein Ausbruch. In der Nacht zum Samstag, den 21.04.2012, erfolgten nach Angaben des Nationalen Zentrums für Katastrophenschutz (Cenapred) erneut mehrere kleine Eruptionen. Der Feuerberg speite Asche in die Luft, über die Osthänge floss glühendes Material nach unten. In benachbarten Ortschaften habe es Ascheregen gegeben, meldete der Katastrophenschutz.

Im Krater des Kolosses hat sich in vielen Jahren ein gigantischer Pfropfen (Dom) verfestigt, der aus rund einer Million Kubikmeter Magma-Material besteht. Mexikos Präsident Felipe Calderón warnte die Bevölkerung, sich auf eine eventuelle Evakuierung einzustellen. „Es ist besser, vorbereitet zu sein“, meinte er nach einem Hubschrauberflug über dem Krater. Er riet den Menschen, für den Fall der Fälle die wichtigsten Dokumente wie Geburtsurkunden und Pässe bei sich zu tragen.

Vorhersagen, wie sich der Vulkan in den kommenden Tagen verhalten wird, sind nach Meinung von Experten unzuverlässig. „Der Vulkan wird selbst entscheiden, wo es langgeht“, zitierte die Tageszeitung El Universal den Cenapred-Direktor Roberto Quass. Derzeit sind in dem riesigen Verschluss noch nicht einmal Blasen erschienen, auch trete kein Gas hervor. „Ein Ausbruch muss nicht allzu explosiv verlaufen“, erklärte Quass. „Aber wir wissen, dass dieser Dom eines Tages durch den inneren Druck zerstört wird.“

Erst vor wenigen Tagen hatten die Behörden vorsorglich die Alarmbereitschaft verschärft. Nach Angaben von Quass könnten von einem großen Ausbruch rund 24 Millionen Menschen bedroht werden, die in einem Umkreis von bis zu 100 Kilometer entfernt leben.

Die derzeit geltende Alarmstufe „Gelb Phase 3“ zeigt an, dass die Explosionstätigkeit des Vulkans mittelmäßig hoch ist und der Ausstoß von Lava sowie Ascheregen über nahen Ortschaften im Bereich des Möglichen liegen. In den betroffenen Bundesstaaten wurden 700 Notherbergen eingerichtet.

Der Popocatépetl befindet sich 60 Kilometer östlich von Mexiko-Stadt. Er ist seit Ende 1994 wieder verstärkt tätig und stößt in regelmäßigen Abständen Gase, Asche und wie derzeit glühende Steine aus. Über dem Gipfel bildet sich fast immer eine Rauchwolke.


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 Vulkan Popocatépetl speit wieder Asche


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Financial Times“, ftd.de