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Global: Welt-Malariatag – Jährlich 216 Mio. Menschen infiziert

Meldung vom 25.04.2012

„Malaria ist überwiegend eine Krankheit der Armen. Die Reichen können sich ordentliche Häuser, Autos und Ärzte leisten – die Armen nicht.“ So definiert Rajendra Maharaj in seinem Labor die Umstände, zu denen es zu dieser Infektionskrankheit kommt. In Kapstadt, Südafrika, arbeitet der Direktor des Südafrikanischen Malaria-Forschungsprogramms mehr als 1.000 Kilometer vom nächsten Malaria-Gebiet entfernt. Doch er ist nicht nur Theoretiker, sondern mit vollem Elan bei der Sache: „Ich merke, dass meine Arbeit einen positiven Effekt auf das Leben von Hunderttausenden Menschen hat und Tausende Tode verhindert.“

Am 25. April wird der von der UN ausgerufene Weltmalariatag jährlich begangen. Anlässlich dieses Tages macht Maharaj auf die Statistik für Afrika aufmerksam, die immer noch erschreckende Zahlen vorweist. 216 Mio. Menschen werden jedes Jahr mit dem Virus infiziert, der durch den Stich der Anophelesmücke übertragen wird. Das sind fünf Mal so viele wie an Tuberkulose, Aids, Lepra und Masern zusammen erkranken. Jährlich sterben rund eine Million Patienten an Malaria, wovon 90% südlich der Sahara in Afrika leben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief den Weltmalariatag ins Leben, um das Bewusstsein der Politiker und Organisationen zu schärfen, und den globalen Kampf gegen Malaria aufzunehmen. Länder sollen sich vernetzen, sich gegenseitig in Forschung und medizinischer Praxis unterstützen, Spender sollen wach gerüttelt werden und Universitäten und Labors sollen ihre Forschungen veröffentlichen. Der Tag soll zu einer internationalen Lobby gegen Malaria werden.

Der erste Aktionstag gegen die Tropenkrankheit wurde 2007 abgehalten, als die UN sich um die Auswirkungen der Krankheit in ärmeren Ländern kümmerte. Für die Entwicklungsstaaten Asiens, Südamerikas und Afrikas behindert Malaria nämlich die Entwicklung. Ihre Verbreitung im Süden hält die Menschen in der Armut und trifft die, die ohnehin schon unter den schwersten Lebensumständen leiden.

In Afrika vernichtet Malaria ganze Generationen. Schätzungen zufolge können Familien mit infizierten Mitgliedern nur 40% der Ernte einer gesunden Familie erwirtschaften. Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich allein in Afrika auf zwei Mrd. US-Dollar pro Jahr. Eine effektive Kontrolle und Zugang zu Behandlungen würde laut Wissenschaftlern ein Zehntel davon kosten. Aber dafür sind die Armen meist nicht die richtige Zielgruppe, für Pharma-Konzerne geht es hauptsächlich um Profit.

Zudem bildet der Virus im Körper der Wirte schnell eine Resistenz gegen Medikamente. Daher müsse man verstärkt auf Kontrollprogramme setzen, die eine Übertragung auf den Menschen verringern sollen. „Die meisten Kontrollprogramme in Afrika arbeiten zweigleisig“, erklärt Prof. Maharaj. Ein Teil bekämpfe die Mücken und umfasse den Gebrauch von Netzen und Chemikalien – wie das Insektizid DDT, mit dem die Innenwände der Häuser besprüht werden. Der andere Teil widme sich den Malaria-Parasiten selbst: Infizierte sollten so schnell wie möglich Zugang zum Arzt erhalten.

In den Millenium-Entwicklungszielen der UN wurde festgelegt, Malaria bis 2015 ganz auszurotten. Laut Maharaj und seinen Kollegen sei das in Südafrika aber nicht zu bewerkstelligen. Und dennoch machte die Weltgemeinschaft in den letzten Jahren Fortschritte. In Afrika sind die Malaria-Gebiete um ein Drittel kleiner geworden, außerhalb Afrikas sogar um die Hälfte. In Afrika kümmert sich Gebende Hände auch um Malaria-Prävention. In den Gebieten, in denen Gebende Hände Moskitonetze gratis ausgegeben hat, konnte die Malaria-Infektion um 40 Prozent gesenkt werden.

Dank der Arbeit vieler Hilfsorganisationen verringerte sich die Kindersterblichkeit global um 20%. Doch um diese Entwicklung weiterzuführen, benötigen die Labors, Krankenhäuser und Organisationen staatliche Unterstützung. Maharaj spricht aus Erfahrung, wenn er sagt: „Der einzige Weg, Malaria auszumerzen, ist auf den derzeitigen Erfolgen aufzubauen und neue Techniken zu entwickeln – und beides benötigt eine riesige Geldspritze.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Malaria, Welt-Malariatag, Anopheles-Mücke, Moskitonetze, Chemikalien, Infektion, Lobby, Prävention, Kindersterblichkeit, UN, Millennium-Entwicklungsziele, Weltgesundheitsorganisation