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Philippinen: Mauer soll Blick auf Slums von Manila verbergen

Meldung vom 04.05.2012

Die Teilnehmer einer Konferenz der Asiatischen Entwicklungsbank sollen auf den Philippinen genau das nicht vor Augen geführt bekommen, was Thema ihrer Tagung ist: die Armut. An einer Straße vom Flughafen zum Zentrum der Hauptstadt Manila ließen die Behörden auf einer Brücke eine schnell hochgezogene Mauer bauen, die die Sicht auf ein Elendsviertel an einem müllübersäten Flussbett verdeckt. Präsidentensprecher Ricky Carandang rechtfertigte den Mauerbau: „Jedes Land hübscht sich ein bisschen auf, bevor ein Gast kommt.“

An dem Treffen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) werden Vertreter aus 67 Staaten teilnehmen, darunter einige Finanzminister. Ziel der Bank, die ihren Sitz in einem abgesperrten Gelände in Manila hat, ist die Verringerung der Armut in der asiatisch-pazifischen Region. „Es ist doch nichts verkehrt daran, die Umgebung ein bisschen zu verschönern“, betonte auch der Finanzchef der Region Manila, Francis Tolentino. Seine Begründung: „Wir versuchen nicht, die Armut auszuklammern.“

Das dürfte auch schwer zu erreichen sein: Rund ein Drittel der zwölf Millionen Menschen in Manila fristet sein Dasein in Elendsvierteln. Auch ein Drittel der gesamten Bevölkerung der Philippinen von 94 Millionen Menschen muss unter der Armutsgrenze leben, das heißt, die Menschen müssen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. In Asien ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung arm.

Die Kommunistische Partei der Philippinen erinnerte daran, dass auch die frühere First Lady Imelda Marcos darauf bedacht war, die Armut zu verdecken. Sie ließ weiß getünchte Mauern entlang des Wegs ausländischer Besucher zur Wahl der Miss Universe 1974 in Manila und anderer Veranstaltungen bauen. Die Regierung müsse aber der Realität ins Gesicht schauen, verlangte der Generalsekretär der linksgerichteten Bewegung Bayan, Renato Reyes. „Wenn sie das Problem nicht kennen, wie wollen sie es dann lösen?“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Philippinen, Slums, Elendsviertel, Manila, Asiatische Entwicklungsbank, Mauer, Armut, Armutsgrenze, Imelda Marcos, Francis Tolentino