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Philippinen: Muskelspiele zwischen China und Philippinen

Meldung vom 17.05.2012

Mehr und mehr Drohgebärden im Südchinesischen Meer verschlechtern die Beziehung zwischen China und den Philippinen massiv. Der Konflikt ist derweil schon so fortgeschritten, dass philippinische Fischer lieber im Hafen bleiben, als womöglich mit einem chinesischen Kriegsschiff zu kollidieren. Auf Kundgebungen vor der chinesischen Botschaft in Manila lassen die Filipinos ihrem Ärger freien Lauf.

Im Hafen von Santa Cruz in der philippinischen Provinz Zambales ruht der Fischfang. Man weiß sich anders zu beschäftigen. Es wird gesägt, gestrichen und geschliffen. Eine gute Gelegenheit, die Boote wieder auf Vordermann zu bringen. Denn derzeit wagt sich keiner der Fischer mehr auf das Meer. Dort draußen wird der Streit zwischen China und ihrer philippinischen Regierung um die Hoheitsrechte im Südchinesischen Meer ausgetragen. Das Meer wird hier west-philippinisch genannt. Fischer Michael Lang erklärt, was ihn und seine Kollegen umtreibt: „Wir haben wirklich Angst. Draußen auf dem Schiff könnten wir nicht schlafen, wir wüssten doch nie, was mit unserem Boot passiert. Vielleicht kollidieren wir mit einem chinesischen Kriegsschiff.“

Vor der Scarborough Shoal, in Santa Cruz auch Panatag-Riff genannt, standen sich in den vergangenen Wochen chinesische und philippinische Aufklärungsschiffe gegenüber, nachdem sich chinesische Fischer in umstrittenen Fanggründen aufgehalten haben. Eine militärische Eskalation bahnte sich an. Gemeinsame Marine-Aktionen der Philippinen und den USA vor zwei Wochen verschärften die Situation. Deshalb will keiner vor Santa Cruz aufs Meer hinaus, obwohl das nicht lange durchzuhalten ist, meint Fischerin Lisa Pineda: „Wenn uns die Panatag Bucht genommen wird, dann werden wir sehr darunter leiden, dann fehlen uns wichtige Fischgründe.“

Der eigentliche Hintergrund für die wachsende Spannung, in die grundsätzlich auch Vietnam verwickelt ist, dürfte aber weniger bei den Fischgründen als vielmehr bei dem vermuteten Erdöl und Gas rund um die Spratly-Inseln zu suchen sein. Und auch Patriotismus schürt den Konflikt.

Deswegen haben sich in Manila jetzt anti-chinesische Protestgruppen zum Sturm auf die Botschaft Pekings vorbereitet – zumindest wollen sie lautstark demonstrieren, kündigt Rissa Hontiveros, Sprecherin der Akbayan-Partei, an: „Die Philippinen haben vor der Küste klare Rechte, historisch verbriefte Besitzrechte. Wir erwarten von China als aufstrebender Weltmacht und Regionalmacht in Südostasien, dass sie gute Nachbarschaft beweisen und sich an Recht und Gesetz halten.“

Der Protest soll aber friedlich ablaufen, verspricht die Sprecherin, das behauptet auch die Zeitungshändlerin in Manilas Chinatown, unweit der Botschaft: „Wir machen uns keine Sorgen, ich nehme nicht an, dass es zu Gewalt kommt.“ Chinesische Touristen sind wohl anderer Meinung. Reisebüros in Peking und anderen Großstädten stornieren derzeit kostenfrei alle geplanten Manila-Reisen. Zu riskant, lautet der Grund. Zu gefährlich, dass glauben auch die Fischer im Hafen von Santa Cruz. „Die sollten den Konflikt schnell lösen, damit wir wieder rausfahren können. Im Moment machen wir das auf keinen Fall“, sagt Kapitän Efren Forones. Verhandlungen zwischen beiden Seiten um die Scarborough Shoal wie um das ganze Südchinesische Meer sind derzeit – allen Beteuerungen zum Trotz – zum Stillstand gekommen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Philippinen, China, Schifffahrt, Fischfang, Fischgründe, Südchinesisches Meer, Konflikt, Marine, Hoheitsrechte, Botschaft, Peking, Manila, Protest, Demonstrationen, Fischer, Panatag Bucht, Hafen, Kriegsschiff, Aufklärungsschiff, Santa Cruz, Zambales, Tourismus, Stornierung, Reise, Erdöl, Öl, Gas, Spratly-Inseln, Scarborough Shoal