Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Global: Friedensforscher sehen Demokratien gefährdet

Meldung vom 24.05.2012

Die großen deutschen Friedensforschungsinstitute kritisieren den zunehmenden Einsatz von bewaffneten Drohnen in kriegerischen Auseinandersetzungen. Sie appellieren an die Bundesregierung in ihrem Friedensgutachten 2012 deshalb, für internationale Ächtung dieser Waffengattung zu plädieren. „Diese Hightech-Waffen machen den Krieg unsichtbar und billiger“, warnt Bruno Schoch von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung bei der Vorstellung des Berichts. Die ferngesteuerten Fluggeräte verringern die Gefahr von eigenen Todesopfern und „senken so die Hemmschwelle zum Griff nach militärischer Gewalt“.

Insbesondere die USA haben in den vergangenen Jahren den Einsatz bewaffneter Drohnen intensiviert. Mit den ferngesteuerten Fluggeräten werden unter anderem im Jemen, Somalia und im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet mutmaßliche Terroristen und Taliban-Kämpfer aus der Luft angegriffen. Dabei verlieren auch immer wieder Zivilisten ihr Leben. Die Drohnen können stundenlang über dem Kampfgebiet Kreise ziehen, haben eine große Reichweite und sind schwer ausfindig zu machen. Gesteuert werden sie von Soldaten, aber auch von CIA-Agenten und privaten Sicherheitsdienstleistern.

In ihrem Gutachten bemängeln die Friedensforscher zudem die Expansion von Rüstungsexporten. Das geplante deutsche Panzergeschäft mit Saudi-Arabien kritisieren sie als „fatales Signal“.

Neben diesen Geschäften mit großen Waffensystemen, dreht sich das Friedensgutachten auch um weniger öffentlich wahrgenommene Rüstungsgeschäfte. So wird gefordert, dass der Verkauf deutscher Kleinwaffen eingestellt wird. Auch der Verkauf von Lizenzen zur Herstellung dieser automatischen Waffen müsse gestoppt werden. Die meisten Opfer bewaffneter Konflikte und Kriege kommen durch Kleinwaffen ums Leben.

Auch die Machtverschiebung auf globaler Ebene wird in dem Gutachten unter die Lupe genommen. Insbesondere in Hinblick auf die aufstrebenden BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) wird zu einem „neuen Denken“ geraten. Die vier Institute warnen davor, sich vor der wachsenden Macht von Staaten wie China oder Indien zu fürchten. Internationale Sicherheit könne man nicht mehr gegeneinander, sondern nur noch miteinander umsetzen. Darum sollten die BRICS-Staaten stärker in internationale Verantwortung integriert werden.

Skeptisch betrachten die Friedensforscher den herbei geredeten Konflikt zwischen den alten und den aufstrebenden Mächten. Zwar seien Machtverschiebungen kein Nullsummenspiel und die Vorrangstellung des Westens wanke, aber Konfrontationen seien deshalb nicht unvermeidlich. Vielmehr basiere der Erfolg dieser Staaten auf der derzeitigen Weltwirtschaftsordnung.

Machtverschiebungen sind nach Ansicht der Wissenschaftler nicht nur bei den zwischenstaatlichen Beziehungen zu beobachten, sondern auch bei dem inneren Gefüge der Länder. So behaupten sich nichtstaatliche Akteure immer mehr gegen staatliche Institutionen. Als Beispiele werden in dem Gutachten Banken und Rating-Agenturen, aber auch Bürgerbewegungen, Verbrechersyndikate und Terrorgruppen aufgeführt. Diese Diffusion von Macht unterlaufe die Steuerungsfähigkeit der Politik – das hätte die Finanzkrise offenbart.

Zudem müssten sich Gesellschaften stärker den Folgen der Globalisierung stellen. Die immer tiefer werdende Kluft zwischen Arm und Reich destabilisiere die demokratische Legitimität, verstärke Ausgrenzung und sei eine Gefahr für den inneren Frieden. Auch demokratische Staaten können daran zu Fall kommen, warnen die Friedensforscher.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Frieden, Friedensforschung, Friedensforscher, Friedensforschungsinstitute, Friedensgutachen 2012, Drohnen, Rüstung, Rüstungsexport, bewaffnete Drohnen, deutsche Kleinwaffen, Hightech-Waffen, USA, Machtverschiebung, BRICS-Staaten, Demokratie, Banken, Rating-Agenturen, Bürgerbewegungen, Finanzkrise, Weltwirtschaftsordnung, Panzer, Rüstungsgeschäfte