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Südsudan: UNHCR warnt vor Massenflucht

 
Meldung vom 06.06.2012

Eine riesige Flüchtlingswelle in den Südsudan steht bevor. UN-Flüchtlingskommissar António Guterres rechnet mit einer sich enorm verschärfenden humanitären Lage im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile. Dort sind der UNHCR und seine Partner mit einer starken Zuwanderung von Flüchtlingen aus dem Sudan konfrontiert.

Allein in den letzten drei Wochen sind schätzungsweise 35.000 Flüchtlinge in Upper Nile eingetroffen, rund 70.000 haben bereits Obdach gesucht. Der Andrang nimmt zu.

„Das ist eine dramatische Wende in einer an sich schon schwierigen humanitären Situation“, meinte Guterres. „Die Zahl der Flüchtlinge ist wohl noch weit höher und die Lebensbedingungen von vielen dieser Menschen schockierend schlecht. Einige haben Blätter von den Bäumen gegessen, um den weiten Weg überhaupt überleben zu können.“

UNHCR schätzt, dass sich die meisten Neuankömmlinge in Upper Nile zu dicht an der Grenze befinden, um ausreichend geschützt zu werden. Mit Bussen und Lastwagen werden die Menschen daher in vermeintlich sichere Regionen ins Landesinnere nach Rum und Yusuf Batil transportiert. Einige Gruppen brechen selbst auf, um in anderen Camps in Doro und Jammam unterzukommen. Die Straßenverhältnisse sind zum Teil katastrophal, was an den starken Regenfällen der letzten Tage liegt.

„Der Handlungsdruck ist enorm“, stellt Guterres fest. „Trotz des Regens ist hier eine Region betroffen, wo einfach zu wenig Trinkwasser verfügbar ist. Auch wegen der fragilen Sicherheitslage müssen die Betroffenen daher dringender denn je in besser geschützte Regionen gebracht werden.“

Augenzeugen bekunden Luftangriffe und Bodenkämpfe zwischen bewaffneten Regierungstruppen und Rebellen der Sudan People’s Liberation Army (North); UNHCR registriert aber auch zunehmende gewaltsame Auseinandersetzungen der Bürger wegen Nahrungsmittelknappheit. Unbestätigten Aussagen zufolge sollen sogar Zufahrtstrassen besetzt worden sein, um die Nahrungsmittel abzufangen.

Die Betroffenen erzählen UNHCR, dass sie zuvor innerhalb des sudanesischen Blue Nile States Schutz suchten, bevor sie sich entschieden haben, die Grenzanlagen zum Südsuden zu überqueren. Dorfvorsteher gaben an, dass sie große Gruppen Vertriebener in den Dörfern aufgenommen und versorgt haben, bevor die Angriffe in immer kürzeren Abständen näher kamen und die Menschen zwang, weiter Reißaus zu nehmen. Viele Alte und Kinder halten sich bereits über Wochen in Wäldern oder Höhlen verborgen.

Gebende Hände bringt derzeit über eine Luftbrücke, aber auch über den Landweg, Nahrungsmittel, Zelte und Moskitonetze zu den Flüchtlingen in den Südsudan. Einschließlich der Neuankömmlinge in Upper Nile sind derzeit rund 150.000 Flüchtlinge aus dem Sudan im Südsudan. Diese Flüchtlingswelle stellt eine große logistische Herausforderung dar, humanitäre Hilfe zeitnah umzusetzen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Südsudan, UNHCR, Flüchtlinge, Flüchtlingslager, Upper Nile, Luftangriffe, Bodenkämpfe, Exodus, Massenflucht, Nahrungsmittel, Hunger, Trinkwasser, Luftbrücke, Camp, Doro, Jammam, Vetriebene, Humanitäre Hilfe, Zelte, Moskitonetze