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Krieg um Wasser? Experten beraten in Stockholm |
Meldung vom 19.08.2008
In Expertenkreisen wird Wasser das Öl des 21. Jahrhunderts genannt. Gerade in Krisengebieten wird die kostbare Ressource aufgrund des Klimawandels immer knapper. Über drohende Konflikte aufgrund des Wassermangels beraten seit heute Wissenschaftler auf der Stockholmer Weltwasserwoche.
Die Stockholmer Weltwasserwoche ist die größte Zusammenkunft von Wasserexperten weltweit. Rund 2.500 Delegierte aus 140 Ländern nehmen in diesem Jahr daran teil. Im Brennpunkt steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Rund einer Milliarde Menschen fehlt dieser kostbare Rohstoff. 2,6 Milliarden müssen ohne einen Zugang zu sanitären Anlagen leben.
Die Zahlen sind alarmierend: Am Ende des 21. Jahrhunderts rechnet man in Afrika mit 20 Prozent weniger Trinkwasser – das kündigt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen an. Vor allem am Horn von Afrika oder in Ländern wie Südafrika und Algerien wird es laut der UNO Wassermangel geben.
„Wo Wasser so knapp ist, dass das Überleben gefährdet ist, drohen durchaus gewaltsame Konflikte“, warnt die Soziologin Christiane Fröhlich, die über Wasserkonflikte zwischen Israel und Palästina promoviert hat. Gewaltsame Auseinandersetzungen wegen Wasser stünden für die südliche Sahara bereits „in den nächsten fünf bis zehn Jahren“ bevor, so Fröhlich.
„Solche Konflikte zwischen Staaten können verhindert werden“, erklärt Franz-Josef Batz von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Die Anrainerstaaten beispielsweise von Flüssen müssten sich auf Verhandlungen einlassen. Ein Staat, der am Unterlauf eines Flusses liegt, müsste mit seinem Nachbarland, in dem der Fluss entspringt, gemeinsam eine Lösung suchen und auf seine Bedürfnisse aufmerksam machen.
„Wasser ist ein Grund zu kooperieren“, sagt Batz. „Eher als einer, Kriege miteinander zu führen.“ Das habe gleich mehrere gute Effekte: Wenn man schon einmal zusammen an einem Tisch sitze, könne man auch gleich über andere Streitigkeiten verhandeln. Wasserpolitik unterstütze auch die Sicherheitspolitik. Auch Soziologin Fröhlich geht nicht davon aus, dass Wassermangel im 21. Jahrhundert Kriege herbeiführt: „Es ist weitaus günstiger, Wasser zu kaufen oder selbst zu erzeugen, als in den Krieg zu ziehen“, so Fröhlich.
In Afrika haben beispielsweise 1995 Verhandlungen über Wasserversorgung funktioniert. 14 afrikanische Staaten, darunter die Nachbarn Südafrika, Botswana und Namibia, haben ein Abkommen unterzeichnet. Darin einigten sie sich über die Nutzung gemeinsamer Flüsse. Ebenso sind die Anrainerstaaten des Nils in Verhandlungen getreten. Darin sieht Christiane Fröhlich den Beweis dafür, „dass Konflikte um Wasser auch in politisch instabilen Regionen gelöst werden können“.
Dennoch gelten der Klimawandel und die damit verbundene Wasserknappheit am Horn von Afrika unter Wissenschaftlern in Zukunft als eine der größten Herausforderungen. Ein Land wie Äthiopien hat durch seinen Nachbarn Eritrea keinen Zugang zum Meer. Bestünde die Gefahr, dass Äthiopien in 50 Jahren Eritrea den Krieg um die Küste erklärt?
„Man kann das nicht ausschließen“, meint Franz-Josef Batz von der GTZ. „Dennoch würde das aus heutiger Sicht keinen Sinn machen. Es wäre zu teuer, ein Land zu besetzen, zu riskant und hätte keine Aussicht auf Erfolg“. Wäre das auch den betroffenen Ländern klar? Batz zögert einen Augenblick und lacht. „Ich denke schon“, lautet sein vorsichtiger Kommentar.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ZDF“, heute.de
Die Stockholmer Weltwasserwoche ist die größte Zusammenkunft von Wasserexperten weltweit. Rund 2.500 Delegierte aus 140 Ländern nehmen in diesem Jahr daran teil. Im Brennpunkt steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Rund einer Milliarde Menschen fehlt dieser kostbare Rohstoff. 2,6 Milliarden müssen ohne einen Zugang zu sanitären Anlagen leben.
Die Zahlen sind alarmierend: Am Ende des 21. Jahrhunderts rechnet man in Afrika mit 20 Prozent weniger Trinkwasser – das kündigt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen an. Vor allem am Horn von Afrika oder in Ländern wie Südafrika und Algerien wird es laut der UNO Wassermangel geben.
„Wo Wasser so knapp ist, dass das Überleben gefährdet ist, drohen durchaus gewaltsame Konflikte“, warnt die Soziologin Christiane Fröhlich, die über Wasserkonflikte zwischen Israel und Palästina promoviert hat. Gewaltsame Auseinandersetzungen wegen Wasser stünden für die südliche Sahara bereits „in den nächsten fünf bis zehn Jahren“ bevor, so Fröhlich.
„Solche Konflikte zwischen Staaten können verhindert werden“, erklärt Franz-Josef Batz von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Die Anrainerstaaten beispielsweise von Flüssen müssten sich auf Verhandlungen einlassen. Ein Staat, der am Unterlauf eines Flusses liegt, müsste mit seinem Nachbarland, in dem der Fluss entspringt, gemeinsam eine Lösung suchen und auf seine Bedürfnisse aufmerksam machen.
„Wasser ist ein Grund zu kooperieren“, sagt Batz. „Eher als einer, Kriege miteinander zu führen.“ Das habe gleich mehrere gute Effekte: Wenn man schon einmal zusammen an einem Tisch sitze, könne man auch gleich über andere Streitigkeiten verhandeln. Wasserpolitik unterstütze auch die Sicherheitspolitik. Auch Soziologin Fröhlich geht nicht davon aus, dass Wassermangel im 21. Jahrhundert Kriege herbeiführt: „Es ist weitaus günstiger, Wasser zu kaufen oder selbst zu erzeugen, als in den Krieg zu ziehen“, so Fröhlich.
In Afrika haben beispielsweise 1995 Verhandlungen über Wasserversorgung funktioniert. 14 afrikanische Staaten, darunter die Nachbarn Südafrika, Botswana und Namibia, haben ein Abkommen unterzeichnet. Darin einigten sie sich über die Nutzung gemeinsamer Flüsse. Ebenso sind die Anrainerstaaten des Nils in Verhandlungen getreten. Darin sieht Christiane Fröhlich den Beweis dafür, „dass Konflikte um Wasser auch in politisch instabilen Regionen gelöst werden können“.
Dennoch gelten der Klimawandel und die damit verbundene Wasserknappheit am Horn von Afrika unter Wissenschaftlern in Zukunft als eine der größten Herausforderungen. Ein Land wie Äthiopien hat durch seinen Nachbarn Eritrea keinen Zugang zum Meer. Bestünde die Gefahr, dass Äthiopien in 50 Jahren Eritrea den Krieg um die Küste erklärt?
„Man kann das nicht ausschließen“, meint Franz-Josef Batz von der GTZ. „Dennoch würde das aus heutiger Sicht keinen Sinn machen. Es wäre zu teuer, ein Land zu besetzen, zu riskant und hätte keine Aussicht auf Erfolg“. Wäre das auch den betroffenen Ländern klar? Batz zögert einen Augenblick und lacht. „Ich denke schon“, lautet sein vorsichtiger Kommentar.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ZDF“, heute.de