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Somalia: Flüchtlingssituation immer noch dramatisch

Meldung vom 08.06.2012

Zur Zeit der großen Dürre im Sommer 2011 haben 40.000 Somalier ihre Heimat verlassen, insgesamt waren es 300.000. Die Lage ist auch jetzt noch, 1 Jahr später, äußerst kritisch. In den ersten vier Monaten des Jahres 2012 flohen weitere 20.000 Somalier nach Kenia, Äthiopien, Djibuti und in den Jemen.

Es war im letzten Sommer, als die ersten somalischen Flüchtlinge in ihren Nachbarländern Zuflucht suchten, da ihr Land von Konflikten, Menschenrechtsverletzungen und der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten heimgesucht worden ist. Hunderttausende wanderten tagelang durch die Wüste, um der Gewalt und der andauernden Hungersnot im Land zu entgehen. Viele erreichten die Auffanglager mit geschwächten Kindern und wenigen Habseligkeiten, außerdem waren sie krank und ausgezehrt.

Doch auch jetzt hat sich die Lage nur wenig entschärft: Der andauernde Konflikt und die geringen Regenfälle treiben weiterhin Menschen dazu, das Land zu verlassen, jedoch in einem kleineren Umfang als im vorigen Sommer. Im Durchschnitt verließen 40.000 Somalier jeden Monat zwischen Juni und September 2011 ihr Land aufgrund der Aussichtslosigkeit ihrer Lage.

Das Flüchtlingslager in Dollo Ado, Äthiopien, welches bereits 150.000 Flüchtlinge aufgenommen hat, weist im Mai einen signifikanten Anstieg an Neuankömmlingen auf. In der ersten Hälfte des Monats wurden 980 Flüchtlinge registriert, in der zweiten Hälfte kamen schon 2.000 im Camp an.

In diesem ohnehin schon überfüllten und ökologisch strapazierten Gebiet bemüht sich UNHCR, gemeinsam mit den äthiopischen Behörden, einen Standort für ein sechstes Flüchtlingslager zu finden.

In der Zwischenzeit hausen mehr als 460.000 Flüchtlinge in Dadaab, Kenia, in einer brisanten Sicherheitslage. Es gibt viel Gewalt in dem völlig überbesetzten Flüchtlingslager. Das Risiko, in gewaltsame Ausschreitungen zu geraten und durch Schießereien verletzt zu werden, ist enorm hoch. Entführungen und Überfälle gehören zum Alltag in dem Lager.

Während der Krise konnte man in Dadaab allerdings auch beobachten, wie Barmherzigkeit und Mitgefühl die Gemeinschaft untereinander stärkten. Flüchtlinge die schon seit mehreren Jahren im Lager wohnten, halfen den Neuankömmlingen und teilten ihr Hab und Gut mit diesen.

Die größte Herausforderung im Laufe des vergangen Jahres bestand darin, die Sterblichkeits- und Unterernährungsrate bei den neuankommenden Somaliern zu verringern. Es wurden Massenimpfungen und andere Gesundheitsmaßnahmen durchgeführt. Bei jüngsten Gesundheitsuntersuchungen konnte dank der Nahrungsmittellieferungen ein Rückgang der Unterernährung von Kindern unter fünf Jahren (sieben Prozent) verzeichnet werden.

Das Leid, das die jüngste Not am Horn von Afrika für die Somalier gebracht hat, hat sich auch auf die benachbarten Länder stark ausgewirkt. Sie trugen die Last mit. Der Druck auf die Gastgemeinschaften ist sehr groß, da die Krise die ganze Region in Mitleidenschaft gezogen hat. Der Bedarf an internationaler Unterstützung hält weiterhin an. 300.000 Menschen sind im vorigen Jahr aus Somalia geflohen. Mehr als 980.000 Somalier sind derzeit immer noch in den Nachbarländern Kenia, Äthiopien, Jemen und Djibuti.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „UNHCR“, unhcr.de (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Somalia, Flüchtlinge, Flüchtlingslager, UNHCR, Camp, Dadaab, Dollo Ado, Gewalt, Unterernährung, Massenimpfungen, Hunger, Hungersnot, Konflikt, Regen, Flüchtlingsströme, Neuankömmlinge