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Sambias Präsident nach Schlaganfall gestorben

Meldung vom 20.08.2008

Levy Mwanawasa, der Präsident Sambias, ist gestorben. Die Todesursache war ein weiterer Schlaganfall. Der Politiker engagierte sich vor allem gegen die Korruption auf dem afrikanischen Kontinent und galt als großer Kämpfer auf diesem Gebiet. Mwanawasa zählte zu den wenigen afrikanischen Staatschefs, die ihre Kritik am umstrittenen simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe nicht zurückhielten.

Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy gab den Tod des Präsidenten bekannt, ohne weitere Details über den Todeszeitpunkt mitzuteilen. Anfang Juli hatte der 59-jährige Mwanawasa während des Gipfels der Afrikanischen Union in Ägypten zunächst einen Herzinfarkt und später seinen zweiten Schlaganfall erlitten. Zur medizinischen Versorgung und Beobachtung befand sich der Präsident seitdem in einer Militärklinik bei Paris.

Sein Tod bedeute einen großen Verlust für die Bevölkerung Sambias, bedauerte Sarkozy. „Es ist auch ein großer Verlust für den afrikanischen Kontinent und die Demokratie, die er Zeit seines Lebens verteidigt hat“, erklärte Frankreichs Präsident.

Obwohl die Wahl, in der Mwanawasa 2001 an die Macht kam, umstritten war, wurde er in Afrika aber vor allem als Kämpfer gegen die Korruption angesehen. 2002 übernahm er das Amt des Präsidenten Sambias. Mit Mwanawasa hatte sich Sambia erst den dritten Präsidenten gewählt, seitdem das Land sich von der britischen Kolonialherrschaft im Jahr 1964 unabhängig gemacht hatte. Mwanawasa ging hart gegen Bestechung und Vetternwirtschaft vor und verschonte dabei auch nicht seinen politischen Ziehvater und Vorgänger Frederick Chiluba.

Doch bei aller Würdigung seiner politischen Bemühungen, konnte er die wirtschaftliche Lage des Landes kaum verbessern. Mwanawasa nahm allerdings das Risiko auf sich, offene Kritik an Mugabe auszusprechen. Nur wenige afrikanische Staatschefs hatten den Mut dazu. Mit seiner offenen Stellungnahme gegen Mugabe galt Mwanawasa als Partner des Westens. Seit seinem Hirnschlag im Juli leitet Vizepräsident Rupiah Banda die Regierung Sambias.

In einer Mitteilung des Präsidialamtes in Paris würdigte man Mwanawasa als einen Mann, der großen politischen Mut bewiesen habe. Weiter hieß es: sein Tod sei „ein großer Verlust für die Demokratie, die Mwanawasa sein Leben lang verteidigt hat.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Stern“, stern.de