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Südsudan: Flüchtlinge sterben vor Durst und ärztliche Hilfe kommt zu spät

Meldung vom 26.06.2012

Im Südsudan verdursten sudanesische Flüchtlinge, seitdem in einem Auffanglager die Wasservorräte erschöpft sind. Das Camp hatte keine ausreichenden Vorräte für den großen Ansturm von Menschen, die vor den bewaffneten Auseinandersetzungen geflohen waren.

Im sudanesischen Bundesstaat Blauer Nil fliegt die nordsudanesische Luftwaffe Angriffe auf die Aufständischen der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung-Nord (SPLM-N). Auch Bodentruppen üben fürchterliche Gewalt in der Region aus. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte bereits im April gewarnt, dass das Leben der Zivilbevölkerung gefährdet wird.

Wie Voitek Asztabski von der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) meldet, sind etliche Flüchtlinge nach stundenlanger Wassersuche an Entkräftung und Durst gestorben. In dem Lager „Kilometer 48“ im südsudanesischen Bundesstaat Oberer Nil war am 11. Juni das Trinkwasser zur Neige gegangen.

MSF registriert seither den Tod von bis zu zehn Menschen pro Tag. In einer am 13. Juni verbreiteten Mitteilung wurde bekannt gegeben, dass 15.000 Flüchtlinge, die sich noch in dem Lager aufgehalten hätten, gemeinsam 25 Kilometer weit bis zur nächsten Ortschaft gelaufen seien, in der es Wasser gegeben habe.

„Wir haben beobachtet, wie Menschen an Dehydrierung starben“, klagt Asztabski per Satellitentelefon aus dem neu eingerichteten Lager „Kilometer 18“, wo eine begrenzte Menge Wasser vorhanden ist. Einige Flüchtlinge waren demnach so ausgetrocknet, dass die Behandlung nicht mehr anschlug.

„Am Morgen des 12. Juni konnten wir die Menschen am Rande der Straße medizinisch versorgen und ihnen Rehydrationslösungen verabreichen“, berichtet die Medizinerin Erna Rijnierse. „Es war schockierend mit anzusehen, wie einige der Schwächsten beim Laufen zusammenbrachen und starben. Sie waren so dehydriert, dass sie noch nicht einmal eine Notbehandlung retten konnte.“

Der MSF-Koordinator verlangt vorbeugende Maßnahmen. Hilfsorganisationen hätten bisher nur auf die Katastrophe reagiert. Es ist aber völlig ungewiss, was geschehen wird, wenn das Wasser auch im Lager „Kilometer 18“ ausgeht. Reichen wird es noch etwa zweieinhalb Wochen.

Nach Ansicht von Asztabski sind die Organisationen völlig überfordert mit allem. Sie haben weder die erforderlichen Kapazitäten noch die Ressourcen für einen solchen Flüchtlingsansturm. Er vergleicht das Ausmaß der Krise im Südsudan mit der Lage in Ostafrika vor einem Jahr. Im Südsudan seien die Mittel allerdings noch geringer, warnt er.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Südsudan, Flüchtlinge, Durst, Wasser, Dehydrierung, Tod, verdursten, Camp, Flüchtlingslager, Ärzte ohne Grenzen, Entkräftung, Human Rights Watch, Rehydrationslösungen, Juba, Blue Nile, Blauer Nil, Luftangriffe, Bomben, Kilometer 48, Kilometer 18, Krise