Haiti: Immer noch leben 400.000 Menschen in Zelten

Meldung vom 04.07.2012

Zwei Jahre nach dem ver­hee­renden Erd­beben im Januar 2010 fristen in Haiti noch immer Hun­dert­tau­sende ein Leben in pro­vi­so­ri­schen Zelt­la­gern. Das zeigt ein Bericht der Inter­na­tio­nalen Orga­ni­sa­tion für Flücht­lings­hilfe der Ver­einten Nationen (IOM), der am 26.06.2012 präsentiert wurde.

Aller­dings sei die Zahl von 390.276 „zeit­wei­ligen Flücht­lingen“ erst­mals seit der Kata­strophe mit über 300.000 Toten unter die 400.000er-Marke gesunken.

Erste sta­tis­ti­sche Erhe­bungen hatte die IOM sechs Monate nach dem Erd­beben dargelegt. Damals hatten über 1,5 Mil­lionen Hai­tianer kein Heim mehr und mussten in Zelt­städte umsiedeln. Insgesamt ist die Zahl von Zelt­be­woh­nern zwar um 75 Pro­zent zurück gegangen, doch von diesen sind viele Haitianer in sehr dürftigen, selbst gezimmerten Hütten untergekommen.

Die Senkung der Bewohner der Zeltdörfer sei einer Kom­bi­na­tion aus „Zwangs­räu­mungen, frei­wil­ligem Ver­lassen und Miet­bei­hilfen“ zu verdanken. Mit Hilfe der IOM leistet Haitis Regie­rung Mit­bei­hilfen in Höhe von 500 US-Dollar jähr­lich. Aller­dings würden man­gels Mittel nur fünf Pro­zent der Zelt­stadt­be­wohner von diesen Unter­stüt­zungen begünstigt werden.

„Wohin der Rest der Men­schen gezogen ist, wissen wir nicht“, gibt IOM-Sprecher Leo­nard Doyle zu. Viele Fami­lien hätten sich an den Stadt­hängen der Haupt­stadt mit ein­fachstem Mate­rial Not-Hütten errichtet. „Es gibt in Haiti noch viel zu tun“ meint die IOM.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „womblog.de, Nachrichten aus Südamerika“, www.womblog.de