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Uganda: Auf der Suche nach einem Phantom

Meldung vom 11.07.2012

Die Jagd nach Joseph Kony mündet mehr und mehr in eine Farce. Keine Stiefel, keine Unterkünfte, keine Essensrationen – der afrikanischen Sondereinheit, die den ugandischen Kriegsverbrecher dingfest machen soll, mangelt es an allem. Die UN verlangt eine sofortige Verbesserung der Ausrüstung.

Es ist eine Endlos-Jagd auf den selbsternannten General Gottes, Joseph Kony, zu der die Soldaten der Afrikanischen Union (AU) in den Dschungel von Zentralafrika aufgebrochen sind. Doch sie können den ugandischen Kriegsverbrecher, der mordet, vergewaltigt und Kinder entführt, einfach nicht ergreifen.

Dabei haben sich nicht nur US-Eliteeinheiten seit Monaten der Suche nach dem Rebellenchef gewidmet, sondern auch bis zu 5.000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU). Nur wird diese Sondereinheit Kony kaum gefährlich, sie ist bisher nur ein zahnloser Tiger. „Diesen Soldaten fehlt es an allem: Sie haben keine Stiefel, keine Uniformen, keine Nahrungsrationen und manchmal fehlt ihnen sogar die Ausbildung“, stellt Francisco Madeira fest, AU-Gesandter.

Noch im März hatten UN und Afrikanische Union die umfangreiche militärische Operation als großen Fortschritt dargestellt: Soldaten aus Südsudan, Zentralafrika, Uganda und dem Kongo – den Ländern, die am meisten von Kony terrorisiert worden waren – sollen den Kriegsverbrecher endlich fassen.

Wenige Monate später ist der große Elan verpufft: Zwar hätten die vier Länder vereinbart, die Soldaten zur Verfügung zu stellen, sagt Abou Moussa, Sonderbeauftragter und Leiter des Regionalbüros der Vereinten Nationen für Zentralafrika. Aber die Schwierigkeit sei, die Truppe nicht nur zu rekrutieren und auszustatten, sondern auch zu erhalten.

Deshalb fordert der UN-Vertreter nun sofortige Maßnahmen. In einem Strategiepapier für den Sicherheitsrat lautet es: Die UN-Länder sollen alles dafür bereitstellen, dass die afrikanische Sondertruppe „so schnell wie möglich ordentlich ausgestattet wird – nicht später als Dezember 2012“.

Der zeitliche Rahmen ist eng gesteckt. Die Liste der benötigten Ausrüstung ist lang, es fehlt praktisch an allem: Büros, Unterkünfte, medizinische Versorgung, Benzin, Essensrationen, Kommunikationsanlagen und Flugzeuge.

Seit 26 Jahren quält Kony mit seiner Armee die Menschen auf einer Fläche von rund 100.000 Quadratkilometern in den Urwäldern zwischen Uganda, Zentralafrika, dem Kongo und dem Süden des Sudan. Zeitweise soll er mehrere tausend Männer, Frauen und Kinder in seiner Gewalt gehabt haben, mittlerweile sind es nur noch einige hundert. Angeblich soll sich der Rebellenchef derzeit an der Grenze zwischen Zentralafrika und Süddafur befinden. Beweise dafür gibt es aber nicht. Er ist zu einem Phantom geworden.

Auch die US-Truppen, die Präsident Barack Obama im vergangenen Oktober in die Region losschickte, haben bisher wenig im afrikanischen Urwald ausgerichtet. Die Eliteeinheiten unterstützen die dortigen Armeen, ihre Soldaten für den Kampf gegen die Rebellen auszubilden. Es ist eine mühsame Arbeit, besonders weil den Amerikanern ihre Hightech-Ausrüstung im Dschungel kaum nützt.

Die Bilanz der Kony-Jagd fällt daher bescheiden aus. Große Hoffnungen, den Rebellenchef in näherer Zukunft dingfest zu machen, haben selbst die Vereinten Nationen nicht. Auch trotz der größeren Öffentlichkeit durch die weltweite Internetkampagne der Organisation Invisible Children treibt Kony sein Unwesen weiter. Allein in den vergangenen drei Jahren hat er rund 600 Kinder verschleppt, zu Killern gedrillt oder in den Sklavendienst gezwungen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Uganda, Joseph Kony, Jagd, Afrikanische Union, UN, US-Eliteeinheiten, Dschungel, Urwald, Kindersoldaten, Ausrüstung, Sondereinheit, Invisible Children, Rebellenchef, Sklaven