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Afghanistan: 23 Tote bei Anschlag auf einer Hochzeit

 
Meldung vom 16.07.2012

Eine Hochzeit in Afghanistan endete in einem Blutbad. Der tödliche Anschlag im Norden Afghanistans, bei dem ein Selbstmordattentäter am Wochenende auf dem Fest einen Sprengsatz zündete, kostete 23 Menschen das Leben. Die Taliban werden für die Tat verantwortlich gemacht.

Eine erste Untersuchung des Anschlags lasse zumindest darauf schließen, teilte das afghanische Innenministerium mit. Derzeit würden die Ermittlungen von einer von der Regierung beauftragen Delegation geführt, sagte Innenminister Bismullah Chan Mohammadi. Erste Beweise legen die Vermutung nahe, dass die Taliban und Terroristen darin verwickelt waren.

Der Anschlag während eines Hochzeitsempfangs in der nördlichen Provinz Samangan zielte offenbar auf den Vater der Braut, einem Angehörigen der usbekischen Minderheit und ehemaligen Guerillaführer im Kampf gegen die Sowjets, der zuletzt Abgeordneter im afghanischen Parlament war. Ahmad Chan Samangani war eine wichtige Führungsperson in der Provinz Samangan und im gesamten Norden Afghanistans. Er wurde bei dem Attentat ebenso umgebracht wie der Polizeichef der Region, der Provinzchef des Geheimdienstes und ein Divisionskommandeur der Streitkräfte. Rund 60 Menschen erlitten Verletzungen.

Der afghanische Präsident Hamid Karzai verurteilte den Anschlag. Der Anschlag sei von „Feinden Afghanistans“ verübt worden, sagte er. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Doch die radikalislamischen Taliban haben in der Vergangenheit immer wieder Mitglieder und Anführer der sogenannten Nordallianz ermordet, die die Regierung in Kabul im Kampf gegen die Aufständischen unterstützen.

Nach Angaben der Behörden ließ ein Selbstmordattentäter bei der Hochzeitsfeier in der Provinzhauptstadt Ajbak in einem mit Gästen gefüllten Saal seinen Sprengsatz detonieren. Zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich die meisten örtlichen Gäste im zweiten und dritten Geschoss des Gebäudes befunden, sagte der Polizist Mohammad Nawab Schersai, der als leitender Ermittler der Stadt auch während der Feier im Einsatz war.

Der Attentäter entfernte sich den Angaben zufolge aus einer Gruppe von neu eingetroffenen Gästen aus der Stadt Masar-i-Scharif. In unmittelbarer Nähe Samanganis habe er dann seinen am Körper befestigten Sprengsatz gezündet. „Es war eine große Explosion. Überall im Erdgeschoss lagen blutüberströmte Leichen“, berichtete Schersai. Auch in den oberen Stockwerken wurden Verletzte geborgen.

Ein Augenzeuge schildert grausige Bilder: „Ich kam heraus und sah überall 40 bis 50 Menschen verwundet oder getötet auf dem Boden liegen“, sagte er. „Überall um mich herum sah ich Menschen mit fehlenden Gliedmaßen.“

Die Nordallianz, eine lose Gruppe von ethnischen Minderheiten, spielt eine wichtige Rolle in den Bemühungen von Präsident Karzai um eine Aussöhnung mit den Taliban. Doch viele von ihnen haben in der Vergangenheit kritisiert, dass Karzai, selbst ein Paschtune, zu viele Zugeständnisse an die Taliban machen werde, um ein Friedensabkommen zu erzielen. Das jüngste Attentat dürfte die Bemühungen um eine Eintracht der verschiedenen ethnischen Gruppen wieder erschweren.

Die Vereinten Nationen haben in den vergangenen sechs Monaten eine Zunahme bei Angriffen von Extremisten auf Regierungs- und Behördenvertreter registriert, wie der UN-Sondergesandte für Afghanistan, Jan Kubis, mitteilte. Konkrete Zahlen lieferte er aber nicht. Erst zwei Tage zuvor waren der Direktor im Ministerium für Frauenfragen in der Provinz Laghman und der Bezirksbürgermeister von Schindand in der Provinz Herat bei einem Attentat ums Leben gekommen.

In den vergangenen Wochen hatten die Aufständischen immer wieder schwere Anschläge durchgeführt, um die Hoffnungen auf eine geordnete Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanischen Truppen bis Ende 2014 zu zerstören.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Afghanistan, Hochzeit, Braut, Bräutigam, Tote, Attentat, Selbstmordattentat, 23 Tote, Explosion, Samangan, Ahmad Chan Samangani, Hamid Karzai, Verbündeter, Nordallianz, Taliban, Blutbad, ethnische Gruppen, Sprengsatz, Ajbak, Hochzeitsgäste