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Indien: Mukherjee ist indischer Präsident

 
Meldung vom 23.07.2012

Seit Jahrzehnten schon ist er in der Politik, ein erfahrener Mann – auf ihn setzt die vor sich hindümpelnde Kongresspartei ihre Hoffnung. Pranab Mukherjee gewann mit großer Mehrheit die indische Präsidentschaftswahl. Der 76-jährige führte schon mehrere Ministerien, nur das mächtige Premiersamt konnte er bisher nicht erreichen.

Die Anhänger von Präsidentschaftkandidat Pranab Mukherjee waren sich des Sieges gewiss. Sie haben schon Stunden, bevor das Endergebnis überhaupt feststand, gefeiert. Mit Musikinstrumenten, mit Fotos des Politikers und mit Flaggen der regierenden Kongress-Partei kamen sie vor seinem Haus in Neu Delhi zusammen, um für ihn und für sich die ersten Freudentänzchen aufzuführen.

Die vorschnelle Freude war insofern berechtigt, als der Erfolg des Kandidaten der Regierungspartei seit Wochen voraussehbar war. Alle – zuletzt nicht immer berechenbaren – Koalitionspartner zogen rechtzeitig zur Abstimmung an einem Strang. Der hindu-nationalistischen Oppositionspartei gelang es nicht, mehr als einen Verlegenheitskandidaten aufzustellen.

Und so konnte sich auch Mukherjees Tochter Sharmishta am Ende über einen deutlichen Sieg ihres Vaters freuen: „Das wird sein Leben ganz sicher verändern. Es ist eine große Ehre, Präsident Indiens zu sein. Ich bin mir sicher, er wird seine Pflicht erfüllen und der Verantwortung gerecht werden.“

Vor vierzig Jahren begann Pranab Mukherjees politische Karriere. Indira Gandhi berief ihn erstmals zum Minister. Nur eine Position, die er gerne erreicht hätte, rückte nie in greifbare Nähe: die des Premiers. Denn der ist es, der in der größten Demokratie der Welt eigentlich den Kurs bestimmt, nicht der Präsident. So erhielt Mukherjee nur den Titel „Indiens bester Premier, der es niemals wurde“. Da nützte es auch nichts, dass der Bengale als einer der am härtesten arbeitenden Politiker überhaupt galt: „Ich sehe kaum meine Frau, obwohl wir unter dem selben Dach leben. Normalerweise verlasse ich meinen Arbeitsplatz nach ein Uhr nachts. Bevor ich ins Bett gehe, berühre ich dann ihre Stirn“, sagte Mukherjee einst in einem Interview.

Der Sieg ihres Kandidaten bedeutet für die Kongress-Partei, der Partei der Gandhi-Dynastie, zumindest für kurze Zeit einen kleinen Aufschwung. Wirtschafts-Experten hoffen, dass diese – davon motiviert – nun wichtige Reform-Projekte in Angriff nehmen wird. Indiens Wirtschafts-Wachstum war zuletzt beunruhigend geschrumpft. Die arme Bevölkerung stöhnt angesichts rasanter Preis-Steigerungen.

Mukherjee wurde Präsident in einer der turbulentesten Phasen der indischen Geschichte. „Mukherjee ist wahrscheinlich der einzige Politiker von heute, der den gesamten Verlauf der Geschichte in den letzten 50 Jahren verfolgt hat. Weil er daraus gelernt hat, dürfte er einer der besten Präsidenten aller Zeiten werden“, schlussfolgert der indische Journalist Kumar Ketkar.

Ähnlich wie in Deutschland ist es aber auch in Indien nicht der Präsident, der das Land regiert. Ihm kommen mehr repräsentative Aufgaben zu. Das Land aber benötigt, was etwa US-Präsident Barack Obama vor ein paar Tagen auch ganz offen auf den Punkt brachte, dringend Reformen. Dieser Moment des Triumphs und auch der Einigkeit mit den Koalitionspartnern wäre für den Premier und die Regierung ein günstiger Zeitpunkt, diese Reformen einzuleiten, so hoffen viele Inder.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Mukherjee wird neuer Staatspräsident Indiens




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Indien, Pranab Mukherjee, Präsdient, Wahl, Kongress-Partei, Wirtschaft, Preissteigerungen, Inflation, Wirtschaftswachstum, Reformen, Aufschwung, Mehrheit, Premier