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Haiti: 500.000 Kinder ohne Schulunterricht |
Meldung vom 25.07.2012
In Haiti können rund 500.000 Kinder im schulpflichtigen Alter derzeit nicht zur Schule gehen. Dies kristallisierte sich bei dem international besetzten Seminar „Das Menschenrecht auf Bildung in Haiti: Herausforderungen und Horizonte“ heraus. Das Seminar wurde im Juni in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince abgehalten.
Neben haitianischem Bildungspersonal und VertreterInnen der haitianischen Zivilgesellschaft beteiligten sich auch SpezialistInnen aus acht lateinamerikanischen Staaten, die bei der „Lateinamerikanischen Kampagne für das Recht auf Bildung“ Clade (Campaña Latinoamericana por el Derecho à la Educación) angestellt sind. Während des Seminars wurden neben Verhandlungen über die Bildungssituation im Land auch Ortsbesuche organisiert, etwa ins Zeltlager Camp Toto.
Im rund 9,8 Mio. Einwohner zählenden Haiti beläuft sich die absolute Analphabetenrate auf mehr als 50 Prozent. Die Teilnehmer bemängelten zudem, dass 92 Prozent der haitianischen Schulen Privatschulen sind. Dies sei die höchste Zahl weltweit und diese Tatsache verhindere, dass viele Kinder und Jugendliche überhaupt zur Schule gehen können. Die jährlichen Schulgebühren von durchschnittlich 70 US-Dollar kann sich die Mehrzahl der haitianischen Familien nicht leisten.
Die Situation in den Klassenzimmern selbst ist ebenfalls katastrophal. So sei die Ausstattung der Schulen sehr mangelhaft, in ländlichen Gegenden werden bis zu 225 SchülerInnen in einem einzigen Klassenzimmer zusammengepfercht. Die Teilnehmer des Seminars waren außerdem nicht damit einverstanden, dass der Unterricht in Französisch abgehalten wird, obwohl Kreolisch die Muttersprache der Kinder ist.
Aufgrund dieser äußerst angespannten Situation verfassten die Teilnehmer der Veranstaltung eine Erklärung, die an Bildungsminister Frantz Caséus gerichtet wurde. Darin appellieren sie an die Regierung, umgehend dafür zu sorgen, dass das Recht auf Bildung in allen Regionen des Landes berücksichtigt wird und demnach gehandelt wird. Der Staat müsse sich dafür einsetzen, dass das System der öffentlichen Bildung saniert und ausgebaut werde. Zudem habe der Staat eine kostenlose Grundschulbildung zu gewährleisten.
Die wachsende Privatisierung und die Finanzierung der Bildung und Projekte internationaler Finanzinstitutionen waren den Teilnehmern ebenfalls ein Dorn im Auge. Stattdessen solle eine staatliche Finanzierung für das öffentliche Bildungssystem dem Bildungsnotstand Abhilfe schaffen, und es sollen auch Möglichkeiten für die höhere Bildung geschaffen werden.
Das Seminar gehörte zu der von Clade angestoßenen Kampagne „Wir alle sind Haiti“ (Haiti somos todos y todas), die von regionalen und internationalen Organisationen finanziert wird. Gebende Hände unterstützt auf Haiti mehrere Kinderheime mit angeschlossenen Schulen und neun Speisungszentren, die den Kindern eine tägliche warme Mahlzeit garantieren. Die Kinder dieser Einrichtungen sind hochmotiviert und lernen schnell, da sie wissen, welch eine große Chance ihnen durch den kostenlosen Unterricht geboten wird.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „womblog.de, Nachrichten aus Südamerika“, www.womblog.de
Schlagwörter: Haiti, Schule, Bildung, Unterricht, Kinder, Bildungssystem, Recht auf Bildung, Menschenrecht, Staat, Finanzierung, Grundschule, Port-au-Prince, Analphabeten, Analphabetenrate, Klassenzimmer
Neben haitianischem Bildungspersonal und VertreterInnen der haitianischen Zivilgesellschaft beteiligten sich auch SpezialistInnen aus acht lateinamerikanischen Staaten, die bei der „Lateinamerikanischen Kampagne für das Recht auf Bildung“ Clade (Campaña Latinoamericana por el Derecho à la Educación) angestellt sind. Während des Seminars wurden neben Verhandlungen über die Bildungssituation im Land auch Ortsbesuche organisiert, etwa ins Zeltlager Camp Toto.
Im rund 9,8 Mio. Einwohner zählenden Haiti beläuft sich die absolute Analphabetenrate auf mehr als 50 Prozent. Die Teilnehmer bemängelten zudem, dass 92 Prozent der haitianischen Schulen Privatschulen sind. Dies sei die höchste Zahl weltweit und diese Tatsache verhindere, dass viele Kinder und Jugendliche überhaupt zur Schule gehen können. Die jährlichen Schulgebühren von durchschnittlich 70 US-Dollar kann sich die Mehrzahl der haitianischen Familien nicht leisten.
Die Situation in den Klassenzimmern selbst ist ebenfalls katastrophal. So sei die Ausstattung der Schulen sehr mangelhaft, in ländlichen Gegenden werden bis zu 225 SchülerInnen in einem einzigen Klassenzimmer zusammengepfercht. Die Teilnehmer des Seminars waren außerdem nicht damit einverstanden, dass der Unterricht in Französisch abgehalten wird, obwohl Kreolisch die Muttersprache der Kinder ist.
Aufgrund dieser äußerst angespannten Situation verfassten die Teilnehmer der Veranstaltung eine Erklärung, die an Bildungsminister Frantz Caséus gerichtet wurde. Darin appellieren sie an die Regierung, umgehend dafür zu sorgen, dass das Recht auf Bildung in allen Regionen des Landes berücksichtigt wird und demnach gehandelt wird. Der Staat müsse sich dafür einsetzen, dass das System der öffentlichen Bildung saniert und ausgebaut werde. Zudem habe der Staat eine kostenlose Grundschulbildung zu gewährleisten.
Die wachsende Privatisierung und die Finanzierung der Bildung und Projekte internationaler Finanzinstitutionen waren den Teilnehmern ebenfalls ein Dorn im Auge. Stattdessen solle eine staatliche Finanzierung für das öffentliche Bildungssystem dem Bildungsnotstand Abhilfe schaffen, und es sollen auch Möglichkeiten für die höhere Bildung geschaffen werden.
Das Seminar gehörte zu der von Clade angestoßenen Kampagne „Wir alle sind Haiti“ (Haiti somos todos y todas), die von regionalen und internationalen Organisationen finanziert wird. Gebende Hände unterstützt auf Haiti mehrere Kinderheime mit angeschlossenen Schulen und neun Speisungszentren, die den Kindern eine tägliche warme Mahlzeit garantieren. Die Kinder dieser Einrichtungen sind hochmotiviert und lernen schnell, da sie wissen, welch eine große Chance ihnen durch den kostenlosen Unterricht geboten wird.
Weiterführende Informationen | |
Haiti: Wie hilft Gebende Hände? |
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „womblog.de, Nachrichten aus Südamerika“, www.womblog.de
Schlagwörter: Haiti, Schule, Bildung, Unterricht, Kinder, Bildungssystem, Recht auf Bildung, Menschenrecht, Staat, Finanzierung, Grundschule, Port-au-Prince, Analphabeten, Analphabetenrate, Klassenzimmer