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Afghanistan: Wo verborgene Schätze locken

Meldung vom 01.08.2012

Ein neuer Atlas zeigt Afghanistan in sehr positivem Licht: Geologen haben das Land in einem einzigartigen Projekt vom Flugzeug aus vermessen. Die Daten deuten auf riesige Vorkommen von Metallen im Boden. Viele ausländische Firmen sind interessiert – doch es herrscht allgemeine Ratlosigkeit darüber, wie man in dem Land Bodenschätze sicher fördern kann.

Die geologische Beschaffenheit Afghanistans ist wie ein Sechser im Lotto. Die Kollision mehrerer Erdplatten in der Region in den vergangenen Jahrmillionen bewirkte Tausende Vulkanausbrüche, wobei Metalle an die Oberfläche gelangten – gigantische Mengen Rohstoffe sind in diesem Boden verborgen.

Der Reichtum Afghanistans an Bodenschätzen war bereits Alexander dem Großen und Dschingis Khan bekannt. Im 20. Jahrhundert haben dann westliche Staaten, unter ihnen Deutschland, das Land erforscht. Später erhoben russische Geologen Rohstoffdaten. Doch der Berg aus Karten – manche sind von Pistolenschüssen durchlöchert – präsentierte stets nur kleine Ausschnitte des Landes.

Nun haben Geoforscher Afghanistan aus der Luft erkundschaftet – und eine Schatzkarte des Landes gezeichnet. Sie lässt die Hoffnung aufkeimen, dass Afghanistan aus eigener Kraft zu Geld kommen könnte. Bisher wurde die Rohstoffsuche auf 24 Regionen begrenzt, jetzt rückt auch der Rest des Landes in den Fokus der Schatzsucher.

Seit dem Sturz der Taliban arbeitet der Geologische Dienst der USA (USGS) in Afghanistan. Weil Forschungen am Boden wegen der Bedrohung durch bewaffnete Taliban zu gefährlich sind, haben die Forscher das Land aus der Luft erforscht. In 43 Tagen flogen sie 37.000 Kilometer; nur die Grenzregionen des Landes berücksichtigten sie nicht.

Afghanistan könne man einen „Geologen-Traum“ nennen, schwärmen die US-Forscher: Nur selten verberge Vegetation den Boden – so sei es vergleichweise leicht, das Gestein zu orten. Zum ersten Mal überhaupt seien nun gut 70 Prozent eines Landes aus der Luft mit sogenannten Hyperspektral-Messungen vermessen worden, erklärte der USGS. Das vom Boden reflektierte Sonnenlicht offenbart, welche Minerale sich im Boden befinden.

Die Untersuchungen haben ergeben: Hightech-Metalle, sogenannte Seltene Erden, schlummern anscheinend in der Provinz Helmand, Kupfererz in Aynak, Zentralafghanistan, Lithium und andere Metalle befinden sich im Osten des Landes, Eisenerz nordwestlich von Kabul, Kupfererz in Herat, nach Gold kann man im Südosten Afghanistans schürfen.

Von den reichen Vorkommen in Afghanistan werden derzeit nur ganz wenige erschlossen. Doch Firmen mehrerer Länder haben bereits ihr Interesse angemeldet: Unternehmen aus China erhielten unlängst den Zuschlag für das Kupfervorkommen von Aynak, 15 andere Länder mussten zurücktreten. Und China möchte weitere Lagerstätten. In Kürze werde nun wohl Indien die Erschließung einer Eisenerzlagerstätte zugesprochen, berichten Insider.

Der Weg vom Zuschlag zur Inbetriebnahme einer Lagerstätte ist allerdings in Afghanistan extrem weit. Das Land hat kaum Infrastruktur: Bis die Förderung der Metalle in großem Stil beginnen könne, sei mindestens noch ein Jahrzehnt vonnöten, sagen selbst Optimisten. Denn weder gibt es in den potentiellen Abbaugebieten Zugang zu Strom oder Wasser, noch ist die Region angebunden an Straßen oder Bahnschienen. Hüttenwerke zur Trennung von Gestein und Metall existieren nicht.

Ohne die Hilfe ausländischer Firmen werden die Bodenschätze in absehbarer Zeit nicht geborgen werden können. Doch die größten Risikofaktoren sind die mangelnde Sicherheit und politische Instabilität. Die Rekrutierung und das Management von lokalen Behörden, die die Rohstoffgewinnung bewachen würden, erweisen sich als kompliziert – das schreckt ausländische Firmen ab. Der Geologische Dienst Afghanistans liegt darnieder, berichten die Wissenschaftler des USGS. Von systematischer Arbeit kann man noch nicht einmal träumen. Einheimische Geologen müssten sich als Taxifahrer verdingen.

Bei der Ausschreibung der Kupferschätze von Aynak wurde den Chinesen bereits nahegelegt, nicht nur das Erz zu fördern, sondern auch Schulen, Krankenhäuser, Wohnungen und Straßen zu bauen. Immer wieder jedoch kursieren Gerüchte über Bestechungsgelder bei der Vergabe von Förderlizenzen, so bleibt unklar, ob die Vorgaben wirklich umgesetzt werden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Rohstoffe, Geologen, Geologie, Gestein, Seltene Erden, Metalle, Gold, Kupfererz, Rohstoffvorkommen, Bodenschätze, Minerale, Vegetation, Atlas, Schatzkarte, Schätze, Erschließung, Förderung, Förderlizenzen, China, Ausschreibung, Bestechung, Geologischer Dienst der USA, USGS, Rohstoffsuche, Schatzsuche, Taliban