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Äthiopien: Tränen um Meles Zenawi

 
Meldung vom 23.08.2012

Ganz Äthiopien ist in Trauer: Nach dem Tod von Regierungschef Meles Zenawi wird in dem ostafrikanischen Land eine einwöchige Staatstrauer begangen.

Die Flaggen an Schulen, Polizeistationen und allen öffentlichen Gebäuden stehen auf Halbmast. Der Sarg mit der Leiche des 57-Jährigen, der nach mehrwöchiger medizinischer Behandlung im Ausland gestorben war, war am späten Dienstagabend, den 21.08.2012, mit einer Maschine der nationalen Fluggesellschaft Ethiopian Airlines zurück nach Addis Abeba transportiert worden.

Tausende in Tränen aufgelöste Menschen standen am Straßenrand, als der Leichnam in einem schwarzen Wagen vom Flughafen in den Regierungspalast überführt wurde. Der Sarg war in die grün-gelb-rote äthiopische Flagge eingeschlagen. Viele Menschen hielten Bilder des Verstorbenen in die Höhe. Im Fernsehen und Radio, in den Cafés und Geschäften herrschte Trauermusik vor. Der Zeitpunkt für die Beerdigung wurde noch nicht offiziell bekannt gegeben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ehrte Meles in einem Beileidstelegramm als „afrikanische Führungspersönlichkeit“ und würdigte vor allem seine Verdienste in der Vermittlung zwischen dem Sudan und dem Südsudan. „In seiner Amtszeit als Premierminister hat er sich um die Vertiefung der deutsch-äthiopischen Freundschaft und um die Intensivierung des Austauschs zwischen unseren Ländern große Verdienste erworben. Dafür sind wir ihm dankbar“, übermittelte Merkel.

Meles, der das Land seit 1995 regierte, diente den USA seit vielen Jahren als verlässlicher Partner im Kampf gegen den islamischen Terrorismus. Zudem hatte er es verstanden, viele Investoren ins Land zu locken, was den Äthiopiern einen wirtschaftlichen Aufschwung bescherte.

Experten fürchten, dass das Land nach dem Tod des langjährigen Staatsoberhaupts vor einem gewaltigen Umbruch steht. Meles hatte Äthiopiens Wirtschaft international geöffnet. Nun fragen sich Investoren, inwiefern sein Nachfolger den wirtschaftlichen Erfolgskurs beibehalten wird.

Äthiopien wandelte sich unter seinem Einfluss zu einem wichtigen Wirtschaftspartner des Westens. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes gehörte auch Deutschland in den vergangenen Jahren zu einem der größten und wachsenden Abnehmer äthiopischer Waren. Die Bundesrepublik ist der größte Kaffeeabnehmer, allein mehr als 30 Prozent der äthiopischen Kaffee-Exporte wurde nach Deutschland exportiert. Auch mit der übrigen westlichen Welt gedieh der Außenhandel Äthiopiens zusehends.

Andere afrikanische Staaten beneideten Äthiopien für den ökonomischen Erfolg, den Ministerpräsident Meles mit seiner liberalen Industriepolitik bewirkt hatte. Meles engagierte sich für den Aufbau der ersten Rohstoffbörse des Landes, was vor allem Kleinbauern den Zugang zum Agrarhandel verschaffte und der bis dahin geltenden Preiswillkür ein Ende setzte.

Mit der wirtschaftlichen Öffnung des Landes wagten sich auch ausländische Investoren nach Äthiopien. Sie ließen Geld in die Landwirtschaft und in die Produktion fließen. Das half, die chronische Lebensmittelknappheit zu verringern. Seit dem Ende des Kommunismus im Jahr 1991 wuchs die Zahl privatwirtschaftlicher Unternehmen in Äthiopien von nahezu Null auf mehr als 45.000. Bald konnte man zusehen, wie Äthiopien, nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt, sich zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas entwickelte. Sie vergrößerte sich laut Weltbank zwischen 2000 und 2010 um 8 Prozent.

„Er hat fertiggebracht, was kein anderer Machthaber in Afrika geschafft hat. Er verkörperte den Inbegriff des entwicklungsorientierten Staates“, so Jakkie Cilliers, Chef des Instituts für Sicherheitsstudien, einem Thinktank im südafrikanischen Pretoria.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Äthiopien, Meles Zenawi, Staatstrauer, Tod, Sarg, Leichnam, Trauer, Wirtschaft, Zukunft, Investoren, Export, Handelspartner, Nachfolger, Kaffee, Agrar, Handel, Bundesrepublik, Angela Merkel, Industrie, Produktion, Machthaber, Addis Abeba, Beileid, Beileidstelegramm