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Südafrika: Streik nach sechs Wochen beendet

 
Meldung vom 19.09.2012

Es war einer der härtesten Streiks, der Südafrika je erschüttert hat. Viele Tote und Verletzte sind aus den Unruhen hervorgegangen. Einen hohen Preis haben die südafrikanischen Bergarbeiter bezahlt. Nun wurde der Streik beendet: Der Lohn soll um 22 Prozent angehoben werden. Die streikenden Arbeiter von Lonmin akzeptieren das neue Lohnangebot. Der Platinpreis fällt nach der Einigung. Der Streik verursachte dem Staat Kosten in Höhe von 450 Millionen Euro.

Der wohl grausamste Arbeitskampf in Südafrika seit dem Ende der Rassentrennung ist am Dienstagabend, den 18.09.2012, beigelegt worden. Die streikenden Arbeiter von Lonmin, des drittgrößten Platinförderers der Welt, seien auf ein neues Lohnangebot ihres Arbeitgebers unter Jubel eingegangen, teilten Verhandlungsführer der Streikenden mit.

Angeboten wurde eine Lohnerhöhung um 22 Prozent. Auch der Marktführer Anglo Platinum setzte am Dienstag wieder die Arbeit in seinen in der vergangenen Woche aus Sicherheitsbedenken geschlossenen Bergwerken in Gang. In anderen Minen, darunter Goldminen und eine Chrommine, ziehen sich die Streiks noch in die Länge.

Der Arbeitskampf in der Marikana-Mine von Lonmin nahe der Stadt Rustenburg lief fast sechs Wochen und kostete 45 Menschen das Leben. Der Platinpreis war zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit fünf Monaten gestiegen, auch die Währung Südafrikas schwächelte. Der Streik hatte das Vertrauen der Investoren in Südafrika schwer beschädigt und auch zu harscher Kritik an Staatspräsident Jacob Zuma geführt.

„Es ist ein enormer Erfolg. Keine Gewerkschaft hat je zuvor eine 22-Prozent-Erhöhung erreicht“, freute sich ein Vertreter der Arbeiter. Der Platinpreis fiel nach der Mitteilung um 2 Prozent auf 1.627 Dollar je Feinunze. Der südafrikanische Rand ging um 1 Prozent in die Höhe.

Mehrere Analysten befürchteten, dass die Lohnerhöhung eine Kette weiterer Forderungen in der Minenbranche auslösen könnte. „Ein solcher Anstieg ist kaum finanzierbar in einer Industrie, die schon unter so großem Kostendruck steht“, betonte Peter Attard-Montalto von Nomura International. Noch am Nachmittag hatten Arbeiter wutentbrannt angebliche Lohnangebote von Lonmin in Brand gesetzt. Zuvor hatten Demonstranten Streikbrechern und Managern mit dem Lynchmord gedroht, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Staatspräsident Zuma hatte die Gesamtkosten der Streiks für die Volkswirtschaft auf 4,5 Milliarden Rand (450 Millionen Euro) geschätzt. Wegen gewalttätiger Ausschreitungen hatte die Regierung am Wochenende 150 Soldaten in die Gegend um Rustenburg entsandt.

Südafrikas Erde birgt 80 Prozent der Platinreserven auf der Welt. Das weiße Edelmetall wird ungefähr zu gleichen Teilen in der Schmuckindustrie und in der Autozulieferindustrie zum Bau von Katalysatoren verwendet. Die Arbeitskämpfe fanden in einer Zeit statt, in der die Konzerne ohnehin mit einer schwachen Nachfrage von Europas Autoindustrie konfrontiert sind. Der Platinpreis ist seit dem vergangenen Jahr deutlich gesunken, während die Kosten vor allem für Arbeit und Energie immer weiter in die Höhe schnellen. Kleinere Konzerne wie Aquarius Platinum mussten in ihren Bergwerke den Betrieb einstellen.


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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Südafrika, Streik, Bergbau, Platin, Platinmine, Mine, Lohn, Lohnerhöhung, 22 Prozent, 22%, Gewerkschaft, Minenbranche, Lonmin, Rustenberg, Goldmine, Investoren, Jacob Zuma, Marikana, Marikana-Mine, Streikbrecher, Rand, Währung, Platinpreis