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Somalia: Kismayo von Afrikanischer Union erobert

 
Meldung vom 01.10.2012

Die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz hat die strategisch wichtige Hafenstadt Kismayo in Südsomalia verlassen. Nach einem Angriff kenianischer und somalischer Truppen gab die Miliz auf Twitter bekannt, sie sei aus der Stadt ausgerückt, die sie fünf Jahre lang beherrscht hatte. Kismayo werde nun von dem Zustand einer friedlichen Stadt unter islamischem Recht in ein Schlachtfeld übergehen. Kismayo war wegen des Hafens ein wichtiger strategischer und finanzieller Knotenpunkt der Miliz.

Die Truppen unter dem Kommando der Afrikanischen Union (AU) hatten am Freitag, den 28.09.2012, den Angriff auf die Stadt gestartet. Hubschrauber flogen während der Kämpfe Ziele in der Stadt an. Fünf Milizionäre seien bei dem Vormarsch ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher der kenianischen Streitkräfte, Oberst Cyrus Oguna. Bodentruppen marschieren weiter in die Stadt vor, um zu prüfen, ob sich die Al-Schabaab wirklich aus allen Teilen der Stadt zurückgezogen habe.

Inzwischen sind in diesem gesetzlosen Raum Plünderungen und Gewalt ausgebrochen. Einwohner meldeten am Samstag, den 29.09.2012, dass zuvor von Al-Schabaab besetzte Polizeiwachen und Regierungsgebäude leer stünden. „Sie haben sich in der Nacht zurückgezogen“, berichtete Anwohner Mohammed Hassan. Die Stadt sei plötzlich auf sich gestellt. Die Menschen fürchten sich vor weiteren Kämpfen. „Hier gibt es Plünderungen und Chaos. Kriminelle machen sich das Vakuum zunutze“, teilte Anwohnerin Maryan Hussein mit.

Die Al-Schabaab hatte in Kismayo wegen ihrer radikalen Auslegung des Islams die Bevölkerung nicht unbedingt auf ihrer Seite. Die offiziell mit der Al-Kaida verbündete Gruppe praktizierte gemäß der strikten Auslegung islamischen Rechts öffentliche Hinrichtungen, Amputationen und Auspeitschungen. Die Eingreiftruppe der AU hat ein Mandat der Vereinten Nationen und soll die somalische Regierung unterstützen, die Herrschaft über die von der Miliz besetzten Landesteile wieder auszweiten.

Ein Sprecher der Extremisten begründete den Rückzug mit der Notwendigkeit einer „taktischen Neuaufstellung“ und drohte damit, die Miliz werde künftig die „Guerilla-Taktik“ anwenden. Wohin die Rebellen untergeschlüpft sind, ist unklar. Nach telefonischen Berichten von Bewohnern Kismayos wurden nach dem Abzug der Rebellen in der Stadt Racheakte und Selbstjustiz verübt, bei denen in mindestens vier Fällen bekannte Schabaab-Sympathisanten auf offener Straße gelyncht worden sein sollen. Bislang rücken die Amisom-Soldaten wegen möglicher Sprengfallen nur sehr langsam vor und sind noch nicht in das Stadtzentrum vorgedrungen, sie waren am Wochenende bemüht, ihre Stellungen an den Ortszufahrten zu stabilisieren.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Somalia, Afrikanische Union, AU, Kismayo, Al-Schabaab-Miliz, Eroberung, Herrschaft, Hafenstadt, Plünderung, Chaos, UN, Islam, Scharia, Hinrichtungen, Auspeitschungen, Lynchmord, Racheakte, Guerilla-Taktik, Rückzug