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Afghanistan: Eine düstere Prognose vom BND

Meldung vom 01.10.2012

52 NATO-Soldaten sind dieses Jahr in Afghanistan umgebracht worden – und zwar durch afghanische „Maulwürfe“, also afghanische Sicherheitskräfte, die von der NATO rekrutiert und ausgebildet wurden. In einer Studie befürchtet der BND nun, dass sich solche Angriffe häufen werden.

Das jüngste Drama aus Afghanistan wirkt wie eine Bestätigung. Wieder ist am Wochenende im Osten des Landes ein NATO-Soldat von einem afghanischen Kameraden ermordet worden. Zugleich wurde eine Studie des Bundesnachrichtendienstes (BND) veröffentlicht, wonach eine weitere Zunahme solcher Insider-Attacken angekündigt wird.

Nach Angaben der NATO-Schutztruppe ISAF wurde der Angriff im Osten des Landes vorgenommen. Der getötete Soldat war offenbar Amerikaner. Die Angriffe von afghanischen Angehörigen der Armee oder der Polizei auf NATO-Soldaten steigern sich zu einem ernsten Hindernis. Sie eliminieren das Vertrauen der westlichen Truppen in die Zuverlässigkeit ihrer afghanischen Mitstreiter und beeinträchtigen so erheblich die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Operationen gegen Taliban und andere Aufständische. Das bedroht die Strategie der NATO, den Afghanen bis Ende 2014 die alleinige Verantwortung für die Sicherheit im Land zu übergeben. Nur wenn dies einigermaßen zuverlässig zu bewerkstelligen ist, wäre der Truppenabzug möglich.

Bei Anschlägen von Mitgliedern der afghanischen Armee und der Polizei sind in diesem Jahr bereits 52 ISAF-Soldaten ums Leben gekommen. Infolgedessen hatte die ISAF gemeinsame Einsätze mit Afghanen vorübergehend ausgesetzt. Der Anschlag am Samstag geschah kurz nachdem die USA bekannt gegeben hatten, diese Einsätze würden nun wieder auf das frühere Niveau hochgefahren.

Der BND stellt eine düstere Zukunft für die militärischen Operationen in Afghanistan in Aussicht. Das Wiedereingliederungsprogramm für reumütige Taliban-Kämpfer habe bisher keine wirklichen Effekte auf einen Friedensprozess. Auch nach dem offiziellen Abzug der westlichen Kampftruppen Ende 2014 würden bis zu 35.000 ausländische Soldaten, zumeist Ausbilder für die afghanische Armee, Kampftruppen für deren Schutz und möglichst viele Spezialkräfte zur Jagd nach Terroristen für die Stabilisierung des Landes benötigt, so die BND-Analyse weiter.

Was sich daraus für die künftige deutsche Beteiligung an einer sogenannten Post-ISAF-Mission ergibt, ist noch ungeklärt. Die Bundeswehr äußerte vorsichtig, dass am Ende bis zu 1.500 deutsche Soldaten weiter in Afghanistan bleiben müssten.

Unterdessen haben die Amerikaner die beschlossene Reduzierung ihrer Truppen in Afghanistan auf 68.000 Mann zu Ende geführt. Sie sind damit wieder auf dem Stand vor dem sogenannten „Surge“ (Englisch für „Druckanstieg“), der Vergrößerung auf mehr als 100.000 Soldaten zu Beginn des Jahres 2010. Der „Surge“ habe bewirkt, die Vorherrschaft der Taliban zu durchbrechen und die Aufstellung und Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte nachhaltig weiter zu entwickeln, heißt es in einer vertraulichen Unterrichtung des deutschen Verteidigungsministeriums an den Bundestag. Mancher Bundeswehr-Soldat, der nicht mehr weiß, ob er seinem afghanischen Kampfgefährten trauen kann, hat dazu möglicherweise eine andere Meinung.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Afghanistan, BND, Analyse, Prognose, Bericht, Abzug, 2014, Maulwürfe, Insider-Attacken, NATO, ISAF, Soldaten, Anschlag, Post-ISAF-Mission, Reduzierung, Verantwortung, Sicherheitsübergabe, Surge, Taliban, Vertrauen