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Südafrika: Streiks in Bergbauindustrie weiten sich aus

 
Meldung vom 04.10.2012

Südafrika wird von immer neuen Streikwellen erschüttert. Jetzt haben sich die Arbeitskämpfe auch auf die Gold- und die Erzminen ausgeweitet. Dadurch hat sich der Goldpreis auf beinahe 1.800 Dollar erhöht.

Der Goldpreis klettert unaufhörlich weiter, aber in Südafrika, dem einst wichtigsten Goldförderland der Welt, liegt die Arbeit in den größten Bergwerken brach. Mark Cutifani, Chef des Marktführers Anglo Gold Ashanti, steht unter starkem Druck: „Wir haben nicht viel Zeit, um eine Lösung zu finden, ansonsten werden viele Menschen ihre Arbeit verlieren, es wird viele Tränen geben.“

Südafrikas Bergbauindustrie wird seit Wochen von Streiks lahmgelegt, die von den Platinminen auf den Gold-, Erz- und Kohlebergbau übergesprungen sind. Ungefähr 40 Prozent der Goldförderung wurde derzeit eingestellt. Sämtliche Minen von Anglo Gold in Südafrika sind von den Streiks betroffen sowie zwei Bergwerke des zweitgrößten Förderers Gold Fields.

Mehrere zehntausend Menschen schlossen sich den Arbeitskämpfen in der Bergbaubranche an. Die Arbeitskämpfe sind auch einer der Gründe, weshalb die amerikanische Rating-Agentur Moody’s dem Investitionsstandort unlängst völlig vernichtend beurteilte und das Rating für südafrikanische Staatsanleihen von A3 auf Baa1 herabstufte. Die Regierung habe „geminderte Fähigkeiten“, die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu schultern. Das Investitionsklima habe sich verschlimmert, hieß es zur Begründung.

Die Einschätzung macht jegliche Hoffnung zunichte, dass auf der wegweisenden Konferenz der Regierungspartei ANC im Dezember Veränderungen zu erwarten sind. Der ANC legt dort faktisch den nächsten Staatspräsidenten fest.

Um die Streiks zu beruhigen, verlangten die führenden Gewerkschaften, alle bisherigen, teils noch mehr als ein Jahr laufenden Tarifabschlüsse zu überprüfen und neue Verhandlungsrunden anzuberaumen. Wie befürchtet, ist die Lohnerhöhung um bis zu 22,5 Prozent, auf die der Platinförderer Lonmin vor einigen Wochen notgedrungen eingewilligt hat, zum Maßstab in anderen Teilen der Minenbranche geworden.

Die Goldförderer jedoch bleiben bisher unnachgiebig. Folge man dem Beispiel Lonmins, sei die vollständige Schließung von Bergwerken nicht mehr abzuwenden, sagte Cutifani. Lonmin wurde in einen sechs Wochen langen Streik verwickelt, in dem 46 Menschen getötet wurden. Ein längerer Arbeitskampf hätte den Konzern finanziell in den Ruin gestürzt.

Kurz vor der ANC-Parteikonferenz verlangen wieder viele die Verstaatlichung der gesamten Bergbauindustrie, der Druck der Gewerkschaften auf die Regierung wächst. Arbeitskämpfe sind ein besonderer Risikofaktor für Südafrikas Bergbaubranche. Anders als in Australien oder Kanada ist die Förderung sehr aufwendig.

Anglo Gold Ashanti hat in seinen südafrikanischen Bergwerken 35.000 Menschen angestellt. Das ist mehr als die gesamte Belegschaft von Barrick, des in Kanada tätigen größten Goldförderers der Welt. Diese „Handarbeit“ lässt sich noch auf die Anfänge der 126 Jahre alten Goldförderung zurückführen. „In Stollen, die teils vor hundert Jahren angelegt wurden, können nicht einfach Maschinen zum Einsatz kommen“, betont Alan Fine, Sprecher von Anglo Gold. Dazu müssten große Teile des Bergwerkes saniert werden – ein extrem teures Unterfangen.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Streikwelle in Südafrika weitet sich aus




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Südafrika, Bergbau, Goldminen, Erzminen, Kohlebergwerke, Goldpreis, Rating, A3, Baa1, Investitionsklima, Streik, Arbeitskämpfe, Bergarbeiter, Stollen, ANC-Parteikonferenz, Lohnerhöhung, Gewerkschaften, Förderung, Tarifabschlüsse