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Afghanistan: Böll-Stiftung ruft Direktorin aus Kabul zurück

Meldung vom 09.10.2012

Die Sicherheitslage in Afghanistan ist besorgniserregend. „Die Gefahr ist nicht mehr kalkulierbar“, kommentiert nun die Heinrich-Böll-Stiftung, die ein Büro in Kabul unterhält. Deswegen zieht die Stiftung ihre deutsche Direktorin aus Kabul ab. Die Lageeinschätzung der Stiftung ist alles andere als hoffnungsvoll. Ab 2013, noch vor Ende der NATO-Mission, will die Stiftung ihre Arbeit in Afghanistan nur noch von Berlin aus koordinieren.

Die Heinrich-Böll-Stiftung ruft wegen der prekären Sicherheitslage in Afghanistan ihre deutsche Direktorin Marion Regina Müller aus der Hauptstadt Kabul zurück. Die Stiftung will ab Anfang 2013 ihre Arbeit am Hindukusch nur noch von Berlin aus ausüben. Die „ohnehin instabile Sicherheitslage“ habe sich „seit der Bekanntgabe des Abzugs der internationalen Truppen bis 2014“ weiter zugespitzt, deswegen sei die „Gefahr für die deutsche Büroleitung nicht mehr kalkulierbar“, so die Lageeinschätzung des zuständigen Vorstandsmitglieds der Stiftung. Die Organisation steht politisch den Grünen nahe und unterhält Büros in vielen Ländern.

Die aktuelle Lagebeschreibung lässt wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Afghanistan. Demnach könne man aus Sicht der Stiftung „keine Garantie mehr für die Sicherheit der deutschen Büroleiterin übernehmen“. Schon seit längerem sei die Bewegungsfreiheit des internationalen Personals „extrem eingeschränkt“, selbst für die afghanischen Mitarbeiter seien Projekte in den Provinzen Afghanistans „nicht mehr zugänglich“.

Zwar versichert die Stiftung, dass man Afghanistan nicht verlasse. Vielmehr werde die Direktorin Marion Regina Müller ab 2013 die Arbeit von Berlin aus steuern und auch weiterhin regelmäßig nach Afghanistan reisen. Dort sind eine Handvoll Afghanen von der Stiftung angestellt, sie sollen weiterbeschäftigt werden.

Gleichwohl dokumentiert der Abzug der deutschen Direktorin aus Afghanistan, wie unsicher die Lage in Kabul mittlerweile ist. Die Böll-Stiftung unterstützt am Hindukusch seit Jahren vor allem Bildungsprojekte für die Zivilbevölkerung in entlegenen Regionen und führt Programme zur Förderung von Frauenrechten durch. Dieses Engagement will die Organisation weiterführen, es gebe in der Zivilgesellschaft „eine große Nachfrage, die wir mit großer Sorgfalt aufgreifen“. Daneben hat sich die Stiftung vorgenommen, in den kommenden Jahren „das deutsche und internationale Engagement nach dem Truppenabzug zu beobachten und kritisch zu begleiten“.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Heinrich-Böll-Stiftung, Kabul, Sicherheitslage, Berlin, Direktorin, Marion Regina Müller, Frauenrechte, Büro, Bildungsprojekte, Abzug, 2014, NATO, ISAF