Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Somalia: Bundeswehr trainiert somalische Soldaten

 
Meldung vom 18.10.2012

Der Bundeswehr steht eine neue Mission bevor. Das steht jedenfalls auf dem Programm der EU-Außenminister. Sie wollen für somalische Soldaten eine Trainingsmission gründen. Der UN-Sicherheitsrat hat bereits grünes Licht erteilt. Die neue Mission soll EUTM SOM heißen – die European Training Mission for Somalia.

Feindliche Kämpfer der islamistischen Al-Schabaab-Miliz haben sich in einem Dorf verbarrikadiert. In den Häusern werden auch Zivilisten vermutet. Die Gebäude müssen gestürmt werden, ohne dass die Bewohner Schaden nehmen oder getötet werden. Immer wieder üben somalische Rekruten in glühender Hitze den Ernstfall im Trainingscamp Bihanga im Südwesten Ugandas. Sie dringen in Häuser ein, sichern die Räume und trainieren auch in der Hitze des Gefechts, zwischen feindlichen Kämpfern und Zivilisten zu unterscheiden.

Häuserkampftraining ist nur ein Bereich der Ausbildung. Soldaten aus zwölf EU-Staaten drillen somalische Rekruten. Doch auch als Funker, Sanitäter oder als Minenräumer werden sie ausgebildet. Seit April 2010 bekommen junge Somalier im Bihanga-Trainingscamp in Uganda eine militärische Ausbildung. Ende des Jahres werden rund 2.500 Rekruten das intensive Training abgeschlossen haben.

Das Projekt stellt eine Kooperation zwischen der AMISOM, der Mission der Afrikanischen Union für Somalia und der Europäischen Union dar. Die Schwierigkeiten in Somalia haben in der letzten Zeit auch die afrikanischen Nachbarn und den Westen tangiert. Es drohte zu einem Rückzugsgebiet für Al-Kaida und Piraten zu werden, bis die AMISOM eingegriffen hat und die islamistischen Milizen jetzt immer mehr verdrängt.

Nach einer offiziellen Anfrage der ugandischen Regierung bei der Europäischen Union begann die Mission EUTM SOM im April 2010. Aktiv daran beteiligt sind auch neunzehn Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr, die unter anderem die Infanterie- und Funkausbildung leiten. Hauptfeldwebel Lars Wöhlemann aus Merseburg musste sich erst einmal ein neues Konzept einfallen lassen, denn das Niveau seiner Rekruten ist mit dem in Europa nicht vergleichbar. Viele Somalier sind Analphabeten. „Du möchtest den Jungs was mitgeben. Aber mit der Ausbildung, die man gelernt hat, kommt man nicht weiter. Man muss sich umstellen“, berichtet der Hauptfeldwebel.

Viele seiner Schüler sind so alt wie der Bürgerkrieg in Somalia andauert – rund zwanzig Jahre. Sie sind mit Krieg und Gewalt aufgewachsen. Keine leichte Sache für ihre Ausbilder. Viele ihrer Rekruten tragen Brandmale der verschiedenen Clans auf dem Kopf oder unterm Auge. „Man macht sich da schon seine Gedanken. Gerade auch dann, wenn man sich abends ein bisschen zurückziehen kann oder auch vorher im Gespräch mit den Kameraden“, gibt Lars Wöhlemann zu.

Angeworben werden die Somalier auf freiwilliger Basis von der UN in Mogadischu. Dort müssen sie eine Sicherheits- und Altersüberprüfung bestehen. Da die Sicherheitslage in Somalia noch brisant ist, wird in Uganda ausgebildet. In der Hauptstadt Kampala hat sich das Hauptquartier der Mission niedergelassen. Hier will man unbedingt klarstellen, dass keine Kindersoldaten angeheuert werden. Das ist nicht so einfach, weil die meisten jungen Männer ihr Alter nicht kennen. Deswegen werden spezifische medizinische Tests gemacht, um Minderjährige bei dem Programm auszuschließen.

Wer die sechsmonatige Ausbildung erhalten hat, soll in Somalia nicht nur gegen die islamistischen Milizen antreten. Die Absolventen sollen später selbst Soldaten ausbilden. Die USA zahlen dafür das Gehalt. 100 Dollar im Monat sind für somalische Verhältnisse ein hoher Lohn. Die Al-Schabaab-Milizen geben ihren Leuten 30 Dollar. Der Sold soll auch bewirken, dass die von der EU ausgebildeten Soldaten nicht die Seiten wechseln. Denn für somalische Verhältnisse zählen die Soldaten aus dem Bihanga Trainingscamp zur militärischen Elite ihres Landes.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „MDR“, mdr.de

Schlagwörter: Somalia, Bundeswehr, Mission, Training, Trainingscamp, Militär, Militärische Ausbildung, Rekruten, AMISOM, Europäische Union, Mogadischu, Al-Schabaab-miliz, EUTM SOM, USA, Gehalt, Sold, Kindersoldaten, Häuserkampf, Bihanga, Bihanga Trainingscamp