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Indien: Blutige Ausschreitungen gegen Christen

Meldung vom 24.09.2008

In Indien hat sich eine heftige Welle der Gewalt gegen Christen erhoben. Die brutalen Übergriffe hinduistischer Extremisten gingen anfangs von dem Bundesstaat Orissa aus. Inzwischen wurden viele Christen ermordet. Auch in anderen Regionen wie in Karnataka, Kerala, Madhya Pradesh, Uttar Pradesh und Jharkhand wurden Kirchen und christliche Häuser zerstört.

Ziel der Angriffe waren auch die staatlichen Sicherheitseinrichtungen. Am 17. September verübten etwa 500 Hindu-Extremisten einen Brandanschlag auf eine Polizeistation im Kreis Kandhamal (Orissa). Dabei wurde ein Polizist getötet. Vor allem aber sollen Christen dazu gebracht werden, sich von ihrem Glauben abzukehren und zum Hinduismus überzutreten.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt die Situation in Indien mit pogromartigen Übergriffen gleich. Nach Augenzeugenberichten hat die Brutalität ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Eine Frau berichtete, dass ihr Gatte vor ihren Augen zerstückelt worden sei. Ein Mann musste mit ansehen, wie sein Bruder verbrannt wurde, weil er seinem Glauben an Christus treu bleiben wollte.

Man geht davon aus, dass seit August 2008 mindestens 50 Personen ums Leben gekommen sind. Insgesamt wurden mehr als 50 Kirchen dem Erdboden gleichgemacht und 1.500 Häuser von Christen zerstört. Rund 50.000 Christen mussten die Flucht ergreifen; etwa 15.000 leben zurzeit in Flüchtlingslagern.

Die Gewalttaten waren nach der Ermordung des extremistischen Hindu-Führers und Christengegners Swami Laxmanananda Saraswati am 23. August ausgebrochen. Die verbotene Kommunistische Partei Indiens – Maoisten hat sich inzwischen zu der Bluttat bekannt. Hindu-Extremisten unterstellen weiterhin Christen den Mord an Saraswati. Unterdessen hat sich die Indisch-Amerikanische Christliche Organisation in Nordamerika (FIACONA) für ein Verbot der radikalen Hindu-Partei Vishwa Hindu Parishad (VHP) ausgesprochen. Die militanten Motive dieser Partei seien offensichtlich, so FIACONA-Präsident Bernard Malik. Die VHP könne daher nicht behaupten, Hindus zu repräsentieren. Diese seien friedliebende Menschen, die für Gewaltlosigkeit stünden.

Der katholische Bischof Abraham Mar Julius ist der Ansicht, dass die Extremisten politische Ziele verfolgen. Sie bauten ein Feindbild auf, um Anhänger auf ihre Seite zu ziehen. Ende Dezember beginnen in Indien die Wahlen. Die katholische Kirche werde weiterhin für ihre Rechte Stellung beziehen und sie notfalls vor dem Verfassungsgericht einfordern. Papst Benedikt XVI. und kirchliche Dachverbände wie die Indische Evangelische Allianz und der Ökumenische Rat der Kirchen haben die jüngsten Ausschreitungen gegen Christen in Indien aufs Schärfste verurteilt.

Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mitteilt, sind am 3. September Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen und Christen in Neu Delhi in einen Hungerstreik getreten. Sie fordern organisierten Schutz durch staatliche Sicherheitsbehörden für Christen und eine gerechte Strafverfolgung der Anstifter der Gewaltwelle gegen Christen in Orissa. Bei einer geplanten Prozession der Asche des umstrittenen Hindu-Führeres Anfang September reagierten die Behörden des Bundesstaates Orissa auf einen gerichtlichen Entscheid und versprachen, die Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen. Die geplante Prozession hatte Christen schon in Schrecken versetzt, da sie befürchteten, dass dadurch eine weitere Welle der Gewalt hervorgerufen würde.

Die IGFM wendet sich an die indische Regierung mit der Forderung, Recht und Ordnung in dem Land wiederherzustellen, die Christen in Indien zu schützen, die Straftäter dingfest zu machen und vor Gericht zu stellen. Die Organisation empfiehlt außerdem die Einberufung einer nationalen Kommission, die sich der Probleme der Christenverfolgung im Land annimmt.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „idea“, idea.de