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Sudan: Luftangriff auf Waffenfabrik

 
Meldung vom 25.10.2012

Mitten in der Nacht explodiert im Sudan eine Waffen- und Munitionsfabrik. Khartum macht Israel dafür verantwortlich und kündigt Vergeltung an. Israel verweigert eine Aussage dazu. Nicht zum ersten Mal kommt es zu einem solchen militärischen Übergriff.

Nach der heftigen Explosion in einer sudanesischen Waffenfabrik hat die Regierung in Khartum Israel beschuldigt. Informationsminister Ahmed Bilal Osman bezichtigte Tel Aviv, das Gebäude in der Nacht zum Mittwoch, den 24.10.2012, aus der Luft attackiert zu haben. Vier Kampf-flugzeuge wurden ausgemacht, erklärte Osman vor Journalisten. Er warnte Israel, Sudan erwäge einen Vergeltungsschlag.

Ein Augenzeuge berichtete, dass mehrere Flugzeuge über der Fabrik Kreise gezogen hatten, bevor diese in Flammen aufging. „Die Explosion war sehr laut, und wir haben ein riesiges Feuer gesehen.“ Auch in der näheren Umgebung seien Fenster zersplittert und einige Häuserteile zusammengebrochen, hieß es.

Die Militärfabrik zählt zur staatlichen Industriegruppe al-Jarmuk. Die Schweizer Nichtregierungs-organisation Small Arms Survey hatte im September aufgedeckt, al-Jarmuk sei ein Umschlagplatz für Waffen und Munition aus China, die in der Unruheregion Darfur im Westen des Landes zum Einsatz kämen.

Israel wollte auf die Vorwürfe auf dpa-Anfrage nicht eingehen. „Wir antworten nicht auf die Behauptungen“, dementierte eine Sprecherin der Streitkräfte. Yigal Palmor, der Sprecher des Außenministeriums, behauptete: „Israel hat überhaupt keine Informationen zu dem Vorfall.“ Allerdings gesteht sich Israel Militärschläge im Interesse seiner Sicherheit und unter der derzeitigen Bedrohung durch den Iran immer zu. So bombardierte die israelische Luftwaffe am 6. September 2007 ein Ziel in Syrien, angeblich die Baustelle eines Atomreaktors.

Zu einem solchen Vorfall im Sudan ist es schon einmal gekommen: Im Jahre 2009 war ein offenbar mit Waffen beladener Lkw-Konvoi im Nordosten des Sudans aus der Luft angegriffen worden. Dutzende Menschen starben bei der Bombardierung. Damals wurden auch Mutmaßungen darüber angestellt, ob die Waffen für Hamas bestimmt waren und Israel für den Angriff verantwortlich war. Im vergangenen Mai starb ein Waffenhändler in Port Sudan durch eine Autobombe; auch damals machte der Sudan Tel Aviv verantwortlich.

Osman sagte am Abend dem arabischen Sender Al-Dschasira, sein Land werde dem Weltsicherheitsrat Beweismaterial für Israels Schuld liefern. Zudem werde der Sudan eine Racheaktion durchführen. Khartum könne die Angriffe Israels nicht länger akzeptieren. Details zu einem möglichen Gegenangriff wollte er nicht preisgeben, jedoch warnte er: „Wir haben die nötigen Mittel dazu.“

Nach mehreren Explosionen ging die Waffenfabrik in Flammen auf und ein Großbrand brach aus. Die Anlage liegt im Stadtteil Al-Schigara im Süden Khartums. Zahlreiche Menschen wurden mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Zunächst verbreitete man, die Ursache für das Unglück sei unklar. Zeugen hatten aber bereits am Morgen ausgesagt, vor der Explosion hätten sie ein Geräusch wie bei einem Raketeneinschlag vernommen. Andere dachten, dass ein Militärflugzeug abgestürzt sei und das Werk getroffen habe. Die Feuerwehr bemühte sich stundenlang, das Flammenmeer zu löschen. Sicherheitskräfte musste alle Zufahrtsstraßen zu der Fabrik sperren.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Handelsblatt“, handelsblatt.com

Schlagwörter: Sudan, Luftangriff, Waffenfabrik, Waffen, Rüstung, Rüstungsindustrie, Israel, Beschuldigung, Khartum, Flammen, Brand, Vergeltung, Vergeltungsschlag, Kampfflugzeuge, Weltsicherheitsrat