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Indien: Neu-Delhi versinkt im Winter-Smog

Meldung vom 12.11.2012

Die Menschen in Neu-Delhi leiden unter Atemnot und brennenden Augen. Mit diesen Symptomen kündigt sich in Indiens Hauptstadt der Winter-Smog an. In der gelb-grauen Luft verschwimmen die Konturen von Neu-Delhis Wahrzeichen. Die Sonne ist ganz verschluckt von einer apokalyptischen grauen Finsternis. Verursacher sind laut Regierungschefin jedoch nicht Verkehr und Industrie, sondern das Verbrennen von Stroh.

Der Verkehr bewegt sich nicht mehr. Da hilft auch das Dauer-Hupen nichts, aber damit drücken die Inder ihren Unmut im Straßenverkehr aus – vor allem im Dauer-Stau. Die dicke Morgenluft verursacht ein Brennen in der Lunge. Die Augen tränen. Die Sicht in der Hauptstadt Neu-Delhi ist schlecht, sehr schlecht. Seit Tagen liegt der Nebel über der Stadt. Das Fernsehen berichtet über ungewöhnlich hohe Smogwerte.

Eigentlich beginnt der Winter-Smog in Neu Delhi erst im Dezember, doch in diesem Jahr sind die Temperaturen im Norden Indiens ungewöhnlich früh gesunken. Kälte, hohe Luftfeuchtigkeit und Windstille begünstigen einen gefährlichen Cocktail aus Feinstaub, Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid, Ozon und Benzol.

Die Schadstoffe produzieren aus der Luft einen milchig-gelben Nebel, der wie eine Dunstglocke über der Mega-Metropole hängt. Immer mehr Menschen leiden unter Atemnot und Kopfschmerzen.

Die Lage ist bedenklich, sagt auch Anumita Roychowdhury vom Zentrum für Wissenschaft und Umwelt: „Die Luftverschmutzung steigt ständig. Wir haben es einfach nicht geschafft, das Wachstum der Stadt vernünftig zu steuern, vor allem den Bedarf nach Mobilität.“ Jeden Tag würden rund 1.000 neue Autos angemeldet. Der Verkehr sei extrem zäh und bewege sich viel zu langsam, zu Stoßzeiten nur um fünf bis sieben Kilometer pro Stunde.

Die Mega-Millionen-Metropole Delhi mit ihren Satellitenstädten wie Gurgaon oder Noida explodiert. Die Stadt verzeichnet immer mehr Menschen, immer mehr Autos und zunehmende Industrialisierung. Nach Messungen des Zentrums für Wissenschaft und Umwelt ist die Feinstaubkonzentration in den letzten zehn Jahren um fast 50 Prozent in die Höhe geschnellt.

Doch die einflussreiche Regierungschefin der Hauptstadt-Region, Sheila Dikshit, sucht die Schuld für die bedrohlichen Smogwerte dieser Tage alleine bei den Bauern. Die Landwirte aus den angrenzenden ländlichen Bundesstaaten, die Strohreste verbrennen, um ihre Felder zu düngen, seien für die Misere verantwortlich.

Umweltexpertin Roychowdhury empört sich darüber. Sie verlangt politische Führung und ein klares Bekenntnis zu einer radikal anderen Verkehrspolitik. Das solle sich niederschlagen in anderen Autos, streng regulierten Neuzulassungen, Fahrverboten und den massiven Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs.

„Wir müssen ja nicht Eure Fehler wiederholen und immer neue Autos zulassen, um anschließend zu versuchen, die Folgen in den Griff zu bekommen. Wir haben die Option, es anders zu machen“, meint Roychowdhury. In Indien sei der Klimawandel als Thema gerade erst ins Bewusstsein der Menschen gedrungen.

„Viele glauben, dass sie das nichts angeht, weil sie nichts damit zu tun haben. Aber jetzt spüren wir es am eigenen Leib durch den giftigen Smog.“ Das stelle Indien vor die unmittelbare Herausforderung, neue Wege zu gehen. „Jede lokale Aktion hilft auch global.“

In den reichen Industrieländern kommen auf 1.000 Einwohner zwischen 600 und 800 Autos. In Indien mit seiner wachsenden Milliardenbevölkerung kommen auf 100 Einwohner erst sieben Autos, doch die Tendenz ist steigend.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Indien, Smog, Winter-Smog, Luft, Luftverschmutzung, Atem, Atemnot, Neu Delhi, Delhi, Hauptstadt, Nebel, Metropole, Sonne, Ozon, Benzol, Feinstaub, Schadstoffe, Verkehr, Autos, Mobilität, Smogwerte, Klima, Klimawandel, Sheila Dikshit