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Indien: Inder schockiert über Wirtschaftseinbruch

Meldung vom 13.11.2012

Indiens Volkswirtschaft ist gefährlich ins Stocken geraten. Der Finanzminister sagt für dieses Jahr bereits die niedrigste Wachstumsrate seit zehn Jahren voraus. Und nun sacke sogar die industrielle Produktion ein. Zinssenkungen werden gefordert – doch das verweigert die Zentralbank. Denn auch die Inflationsrate ist nach oben geklettert.

„Überraschend“, „schockierend“, eine „deutliche Warnung“: Die einbrechende Wirtschaft ist das Top-Thema auf den indischen Fernsehkanälen. Asiens drittgrößte Volkswirtschaft ist ins Straucheln geraten. Die niedrigste Wachstumsrate seit zehn Jahren wurde jetzt festgestellt, sie liegt bei 5,5 Prozent. Viel zu wenig, um die Versorgung der Milliardenbevölkerung zu gewährleisten. Und wie zum Beweis ist die industrielle Produktion im September im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent zurückgegangen.

Besonders deutlich zeichnet sich der Einbruch ausgerechnet bei der verarbeitenden Industrie ab. Die Fertigung stellt rund zwei Drittel der gesamten industriellen Produktion – und ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent nach unten gegangen. Diese Talfahrt kommt auch für Wirtschaftsexperten überraschend. „Das ist wirklich ein düsteres Bild, eine echte Überraschung“, stellte ein Analyst fest. „Das konnte keiner vorhersehen. Außerdem sind wir hier in Indien mitten in der Saison mit den wichtigsten Feiertagen, da sollten Produktion und damit der Verkauf nicht derart einbrechen. Das ist überraschend.“

Jetzt setzen alle ihre Hoffnung auf Regierung und Zentralbank. Dort sollen die Hebel in Bewegung gesetzt werden, die die Wirtschaft wieder in Gang bringen. Doch die Notenbank hat bis jetzt hartnäckig abgelehnt, den Zinssatz zu senken. Sie führt die galoppierende Preissteigerung und das hohe Staatsdefizit für ihre Weigerung an. Für die Reserve Bank of India ist die Kontrolle der Inflation das Wichtigste. Tatsächlich ist der Verbraucherpreis-Index im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 9,75 Prozent nach oben geschnellt. Zucker, Linsen, Reis, Gemüse und Öl sind deutlich teurer geworden – und das betrifft besonders die Armen. Noch immer müssen rund 400 Millionen Inder mit weniger als einem Euro am Tag auskommen.

Die indische Wirtschaft wurde von den Folgen der Eurokrise eingeholt, aber viele Probleme sind auch selbstverschuldet. Die Bürokratie zum Beispiel ist extrem ausgeufert, uneffektiv und korrupt. Zum Reformpaket, das die Regierung gerade entwickelt hat, um die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen, gehören erleichterte Auslandsinvestitionen und das Streichen von Subventionen für Diesel und Gas. Doch bis jetzt hat das den Wirtschaftseinbruch noch nicht verhindern können.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Indien, Wirtschaft, Volkswirtschaft, Industrie, Verbraucher, Zentralbank, Einbruch, Eurokrise, Überraschung, Inflation, Inflationsrate, Zinssenkungen, Regierung, Reserve Bank of India, Korruption, Reformen, Bürokratie, Staatsdefizit, Wirtschaftswachstum, Verbraucherpreis-Index, Nahrungsmittel