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Indien: Untätige Regierung – Dengue-Fieber breitet sich aus

Meldung vom 05.12.2012

In Indien werden die Menschen vom Dengue-Fieber geplagt. Die Krankenhäuser sind überfüllt, Patienten tummeln sich in den Gängen in Kliniken – viele müssen sich ein Bett teilen. Doch das Land stellt sich taub gegenüber dem dramatischen Ausmaß der Krankheit.

Die Zeit der Mücken läuft aus. Auch in Indien wird es nun kühl und trocken, die Brutplätze für die Mückenlarven gehen zurück und die Menschen atmen auf. Die Regierung in Neu Delhi zieht Bilanz: Mehr als 35.000 Menschen haben sich in dieser Saison offiziell am Dengue-Fieber angesteckt, das ist trauriger Rekord. 216 Menschen fielen dem Virus zum Opfer, das von der Asiatischen Buschmücke übertragen wird. Doch die tatsächliche Zahl der Infektionen – so Experten – dürfte viel, viel höher liegen.

„Die Regierung versucht gar nicht ernsthaft, die tatsächliche Zahl der Erkrankten zu erfassen“, beschwert sich Scott Halstead, der an der McMaster Universität im US-amerikanischen Rockville die Krankheit erforscht. Halstead geht davon aus, dass Dengue in Indien jedes Jahr mindestens eine Million Menschen trifft. In der Hauptstadt Neu Delhi hat jeder Männer, Frauen und Kinder in seinem engeren Bekanntenkreis, die wegen des Dengue-Fiebers wochenlang im Bett lagen.

„Ich habe mich noch nie in meinem Leben so schwach gefühlt. Es hat mich unglaublich Kraft gekostet, nur das dünne Betttuch anzuheben“, berichtet eine Diplomatin. Sie habe kaum mehr etwas zu sich genommen – weil das zu anstrengend war. „Die Knochen haben sich angefühlt, als seien sie gebrochen.“ Schließlich wurde ihr eine Bluttransfusion im Krankenhaus verabreicht.

Das Problem besteht darin, dass das Ausmaß der Verbreitung offiziell unterschätzt wird. Daher wird nicht ausreichend gegen die Ausbreitung der Mücken angegangen. Manish Kakkar, Dengue-Spezialist der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Indien, sagt, die Menschen seien sich zwar grundsätzlich der Gefahr bewusst. „Aber es wird trotzdem nicht ständig darauf geachtet, in Häusern und Gärten Mücken vom Brüten abzuhalten.“

Die WHO bemüht sich nun, die Erfassung von Dengue-Fällen weltweit zu standardisieren, um auch global gegen die „vernachlässigte tropische Krankheit“ durchgreifen zu können. „Das tatsächliche Ausmaß der Krankheit zu erfassen, ist eine Herausforderung“, gibt Kakkar zu.

Das liegt besonders daran, dass es in Indien bislang unmöglich ist, die Krankheitsfälle zu erfassen. Selbst wer im Krankenhaus liegt, wird noch lange nicht offiziell registriert. In manchen staatlichen Krankenhäusern des Landes lagen die Dengue-Patienten dieses Jahr so dicht aneinander gedrängt in den Fluren, dass die Ärzte sich kaum mehr einen Weg bahnen konnten. Manche Patienten lagen zu mehreren in den Betten. Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen, dass die Zahl der Dengue-Patienten sinken wird.

Mit jedem Monsun wächst die Zahl der Menschen, die bereits einmal infiziert waren – und damit die Zahl derjenigen, die schwer erkranken können. Medikamente zur ursächlichen Behandlung von Dengue-Fieber sind nicht auf dem Markt. Ein erster Impfstoff, der gerade erforscht wird, bietet noch keinen ausreichenden Schutz. „Deswegen brauchen wir dringend ein breites, staatliches Vorgehen gegen die Mücken“, verlangt Halstead.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Indien, Dengue-Fieber, Seuche, Infektion, Verbreitung, Gesundheit, Medizin, Krankenhaus, Mücken, Weltgesundheitsorganisation, WHO, Virus, Tropenkrankheit, Ansteckung, Impfstoff